Futter für Nutztiere und Substrat für die Biogaserzeugung zu konservieren heißt in erster Linie, Menge und Qualität der geernteten oder zugekauften Biomasse soweit wie möglich zu bewahren. „Mehr Netto vom Brutto“, das muss das Ziel sein. Es geht darum, den Futter- beziehungsweise Substratwert des Ausgangsgutes möglichst vollständig zu erhalten, stabile, schmackhafte und hygienisch einwandfreie Silagen oder ebensolches Heu zu erzeugen, welche entweder von Wiederkäuern und Pferden gerne aufgenommen werden und somit einen wesentlichen Beitrag zur Deckung ihres Energie- und Nährstoffbedarfes sowie zur artgerechten Ernährung leisten oder eine vergleichsweise hohe Gasausbeute in der Fermentation liefern.
In Schleswig-Holstein wird Dauergrünland, Ackergras und Mais als Futterbau Grassilage für Rinder, Pferde, Schafe anbebaut und zur Biogaserzeugung gewonnen. Hinweise zur Schnittreife und Siliereignung der Bestände für verschiedene Verwertungsrichtungen, Siliertechniken und Siliermitteleinsatz sowie die Bewertung der Futterqualitäten sind Arbeits- und Beratungsschwerpunkte.
Siloanlagenplanung für Futterbau und Biogas werden angeboten. Bewertung von Futterqualitäten für die Pferde- und Rinderfütterung sind abrufbar.
Die Beratungsinhalte basieren auf langjährigen Erfahrungen, eigenen Versuchen im Labor Futterkonservierung in Futterkamp und durch überregionale Zusammenarbeit im Bundesarbeitskreis Futterkonservierung, in der DLG Kommission für die Gütezeichenvergabe für Siliermittel und im DLG-Ausschuss Futterkonservierung.
Weitere Informationen zur Futterkonservierung und Futterqualität finden Sie auch unter www.gruenland-online.de
Rüben sind hervorragend silierbar und ergeben eine gute Silagequalität. Als nachteilig beim Rübenanbau für Biogasanlagen sind der Erdanhang und Steine in den Mieten auf der einen sowie die problematische Konservierung auf der anderen Seite zu nennen. Hier werden bereits praktikable Lösungen entwickelt, um zum Beispiel ohne aufwändiges Waschen der Rüben auszukommen. Hinsichtlich der Lagerung der Rüben sind verschiedene Konzepte von der Lagerung ganzer Rüben in Mieten über die Lagerung gehäckselter Rüben in Folienschläuchen bis hin zur Lagerung eines Rübenbreis in Erdbecken vorhanden.
Das Ziel ist, die Rüben ganzjährig, möglichst verlustarm für die Anlagen zur Verfügung zu stellen. Bei der Silierung vergären Rüben schnell und milchsäurebetont, allerdings mit einer hohen Alkoholbildung von bis zu 3 %. Die während der Silierung von Rüben entstehenden Sickersäfte sind sehr energiereich und müssen in die Biogasanlage eingespeist werden. Der Gärsaftanfall ist bei ganzen Rüben gering, bei gebröckelten Rüben aufgrund ihres mittleren TM-Gehalts von 17 bis 19 % hoch und hängt von der Stapelhöhe ab.
Zuckerrüben weisen unabhängig vom Sortentyp höhere Trockenmasse- und Zuckergehalte als Futterrüben auf. Deshalb sind sie als Biogassubstrat grundsätzlich vorteilhafter als Futterrüben. Allerdings ist der Anbau von Zuckerrüben in Bezug auf die Ertragshöhe und –sicherheit nur auf schwereren Böden sinnvoll, während. Futterrüben auch auf leichteren Standorten geeignet sind.
Um Maismonokulturen zu vermeiden, kann mit Getreide-GPS-Beständen eine mehrgliedrige Fruchtfolge geschaffen werden. Getreide-Ganzpflanzensilagen sollten im Entwicklungsstadium Milchreife/beginnende Teigreife der Körner bei etwa 32 – 38 % Trockenmassegehalt geerntet werden.