In Nord- und Ostsee wird die Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei Schleswig-Holstein von 758 Fischern im Haupt- und Nebenerwerb mit 486 Fischkuttern und offenen Booten ausgeübt (Jahresbericht 2022 des Landesamtes für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung Schleswig-Holstein (LLNL). Die Gesamtanlandemenge an Fisch in in-und ausländischen Häfen betrug insgesamt 28.927 t im Wert von 52,6 Mio. €.
Frischfischfang wird sowohl in der Nordsee als auch der Ostsee durchgeführt. Hauptzielfischarten der Ostseefischerei waren vor allem Dorsch, Hering, Wittling, Sprotten und Plattfische. Inzwischen ist hier der Schwerpunkt die Fischerei auf Plattfische.
In der Nordsee wird küstennah die Krabbenfischerei ausgeübt. Darüber hinaus befinden sich hier Miesmuschel- und Austernaquakulturbetriebe. Auch in der Ostsee gibt es eine kleine Miesmuschelzucht. In der Kieler Förde werden in Netzgehegen Lachsforellen gehalten.
Bei einigen Fischereibetrieben mit Direktvermarktung können die Kunden tagesfrischen Fang erwerben.
Darüber hinaus werden die Fischer an Nord- und Ostsee auch immer gerne als Garanten für einen lebendigen Hafen im touristischen Sinne geschätzt.
Die aktuellen Herausforderungen für die Fischereibetriebe sind der wachsende Flächenverlust durch Offshore-Windparks, Gebietsschließungen temporär oder vollständig in Natura-2000-Gebieten, abhängig von den eingesetzten Fanggeräten sowie die Diskussionen zum Einsatz grundberührender Fanggeräte, ungewollte Beifänge, Klimaneutralität der Kutter sowie eine mögliche Ausweisung von großen Flächenanteilen an der Ostsee für einen Nationalpark Ostsee.