Das unter Fachleuten seit über 100 Jahren bekannte Phänomen der Bodenmüdigkeit verursacht Wuchsdepressionen beim Nachbau ein- und derselben Gehölzart beziehungsweise von nah verwandten Arten aus der Pflanzenfamilie der Rosengewächse auf derselben Fläche. Der Umfang der Wuchsdepressionen steigt dabei mit der Anzahl der artgleichen Nachbauten auf einer Fläche, wobei die häufig in diesem Zusammenhang genannten Nematoden als Ursache für die Wuchsdepressionen ausscheiden. Die tatsächliche Ursache für die spezifische, also nicht durch Nematoden zu erklärende Bodenmüdigkeit, ist noch immer unbekannt.
Da den Baumschulern der verlässliche Zugriff zu wirksamen Mitteln gegen die Bodenmüdigkeit durch die aktuelle Zulassungslage verwehrt ist, hat das Thema Bodenmüdigkeit eine hohe Brisanz für die Baumschulen. Diese Brisanz erklärt sich vor dem Hintergrund, dass viele der Gehölze, die insbesondere von den Schleswig-Holsteiner Baumschulen produziert werden, zur Familie der Rosengewächse gehören und damit von der Bodenmüdigkeit betroffen sind. Daher bilden Versuche zur Ursache und Bekämpfung Bodenmüdigkeit auch einen Schwerpunkt der Arbeit im Kompetenzzentrum für Baumschule in Ellerhoop. So werden zum Beispiel folgende Themen bearbeitet: