In Schleswig-Holstein zählen 20 % der Landesfläche zu den Niederungen, also liegen 2,5 m unterhalb NHN. Dies sind neben den Küstenregionen ca. 110.000 ha Niedermoorböden. Ein großes Netz an Verbandsgräben, Parzellengräben und Drainagen wurde in der Vergangenheit angelegt, um durch die Entwässerung eine Bewirtschaftung zu ermöglichen und sicherzustellen.
Klimatische Veränderungen der letzten Jahrzehnte und die zu erwartenden Veränderungen, wie weiter steigende Meeresspiegel, Erhöhung der Winterniederschläge, vermehrte Trockenperioden und Starkniederschläge, betreffen in Schleswig-Holstein im Besonderen die Niederungsgebiete und die mit ihnen im wasserwirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Gebiete. Dies hat die Niederungen zunehmend in den politischen und öffentlichen Fokus gerückt. Die vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein herausgegebene Strategie für die Zukunft der Niederungen bis 2100 befasst sich mit Fragen der zukünftigen Wasserwirtschaft, Raumordnung, Landwirtschaft, ländlichen Entwicklung, Naturschutz und Biodiversität.
Die Entwässerung von Moorböden führt zu Bodensackungen durch die Torfzehrung von ca. 1 cm pro Jahr. Dabei werden große Mengen an CO² freigesetzt.
Eine Erhöhung der Wasserstände auf Moorböden soll zu einer Minderung der Bodensackungen und Verminderung der Treibhausgasemissionen führen. Höhere Wasserstände führen aber auch zu einer längerfristig erforderlichen Umstellung der landwirtschaftlichen Nutzung.
Um festzustellen, wie und in welchem Umfang eine landwirtschaftliche Nutzung für viehhaltende Betriebe in Moorregionen in Zukunft noch möglich ist, wurde die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mit der Konzeptentwicklung eines Modell- und Demonstrationsvorhabens für die Landwirtschaft in der Eider-Treene-Sorge-Niederung vom Kompetenzzentrum klimaeffiziente Landwirtschaft beauftragt.