Markt aktuell

Rinderpreise bleiben sehr hoch

Mäster sind dennoch unzufrieden

Die Bullenpreise halten diese Woche ihr hohes Niveau. Für Schlachtkühe und Färsen gibt es sogar nochmal etwas mehr Geld. Das sieht auch die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrer wöchentlichen Markteinschätzung so.
 Dort heißt es: „Das nach wie vor übersichtliche Jungbullenangebot bedingt ausgeglichene Marktverhältnisse und fortgesetzt unveränderte Preise. Weibliche Schlachttiere bleiben knapp und werden stabil bewertet.“ Für die vorige Woche lag der von der BLE ermittele Preis für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Bundesmittel bei 4,88 Euro/kg SG. Das war ebenso viel wie eine Woche zuvor. Seit Jahresbeginn sind die Bullenpreise etwa um 10 Cent gestiegen. Für Schlachtkühe legten die Preise im gleichen Zeitraum um 73 Cent zu – und die Schlachtkuhpreise erreichen damit ein ähnliches Niveau wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Jungbullenpreise sind so hoch wie zuletzt Anfang 2023 – also vor reichlich eineinhalb Jahren. Dennoch ist die Lage der Rinderhalter alles andere rosig.
Der Rinderbestand in der EU wird 2024 zum achten Jahr in Folge schrumpfen. Hauptgründe für diesen Rückgang sind die hohen Kosten, die Ausbreitung des Blauzungenvirus, die schleppende Nachfrage nach Rindfleisch und ein gewaltiger Strom immer neuer Auflagen und Vorschriften der Europäischen Kommission.
Die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hält Rinder, um Milch, Fleisch oder beides zu erzeugen. Damit sind Rinder ökonomisch gesehen die wichtigsten Nutztiere der deutschen Landwirtschaft. Trotz hoher Erzeugerpreise sinken die Bullenschlachtungen und es werden weiterhin große Mengen an Kälbern exportiert; vornehmlich in die Niederlande zu den spezialisierten Kälbermastbetriebe. Zu schaffen macht den Bauern die Bestimmungen des (abgemilderten) Green Deal, die immer strengeren Veterinärvorschriften, eine verschärfte Arzneimittelgesetzgebung und die Tierschutzgesetzgebung der EU. (agrarheute)