In der aktuellen Woche zahlten die Schlachter für schwarzbunte Jungbullen der Handelsklasse R3 (HF3) nach den Daten der VEZG nochmals 20 Cent mehr als vorige Woche und gleichzeitig höhere Bullenpreise als zum bisherigen Rekord Anfang Mai 2022.
Die Rinderpreise steigen Anfang Februar auf neue Rekordwerte. Das gilt für Bullen, Kühe und Färsen. Ursache sind die sehr knappen Angebotszahlen. Ein Grund: Wegen MKS wurden in den Wochen zuvor deutlich mehr Rinder abgeliefert. Nun ist das verfügbare Angebot sehr klein.
„Das anhaltend knappe Schlachtrinderangebot trifft auf eine fortgesetzt sehr rege Nachfrage der Schlachtunternehmen, welche nicht gedeckt werden kann. Die Preise steigen insbesondere für Jungbullen erneut sehr deutlich“, lautet die Markteinschätzung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften vom Beginn dieser Woche.
„Das Angebot an Schlachtrindern ist aktuell in allen Bereichen als sehr knapp einzustufen,“ hatten auch die Marktbeobachter der Landwirtschaftskammer Schleswig- Holstein berichtet. Aus Nordrhein-Westfalen berichtet die Landwirtschaftskammer bei Bullen über ein „sehr begrenztes Angebot, eine rege Nachfrage und stark anziehende Bullenpreise“. Gleichzeitig wird auch bei Kühen über ein „ebenfalls sehr schwaches Angebot, eine gute Nachfrage und weiter steigende Preise berichtet“.
Und so zieht sich die Dynamik stark steigender Rinderpreise im Februar durch alle Regionen. Passend zu den immer weiter ansteigenden Schlachtrinderpreisen klettern auch die Nutzkälberpreise weiter nach oben, berichten die Experten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in ihrem wöchentlichen Marktbericht.
In dieser Woche gibt es sogar einen deutlichen Preissprung, heißt es. Das Kälber-Angebot ist weiterhin sehr knapp. Hier machen sich nicht nur die sinkenden Rinderbestandszahlen, sondern auch eine verstärkte Nutzung von Fleischrinder-Bullen eine deutliche Ausdehnung der Zwischenkalbezeit bemerkbar, erklären die Marktbeobachter den zeitgleichen Preisanstieg bei Kälbern.Nicht ganz so steil wie bei Bullen war der Preisanstieg diese Woche bei Schlachtfärsen: Hier zahlen die Schlachter zu Beginn dieser Woche für R3-Färsen 5,53 Euro je kg. Das sind die höchsten Färsenpreise seit Mai 2022 und 10 Cent mehr als in der vorigen Woche. Für O3-Färsen lagen die Preise bei 4,95 Euro je kg und damit ebenfalls 10 Cent über dem Vorwochenpreis.
Sehr kräftig sind in den letzten Wochen auch die Kuhpreise gestiegen. Hier zahlten die Schlachter diese Woche für R3-Kühe (310 kg) 5,10 Euro je kg SG – das sind 10 Cent mehr als vorige Woche – und gleichzeitig ein Preisniveau, dass zuletzt im Mai 2022 erreicht wurde – also vor fast drei Jahren. Für O3-Kühe (310 kg) lagen die Preise zuletzt bei 5,05 Euro und für P2-Kühe wurden 4,31 je kg SG ausgezahlt. Auch hier lag das Plus bei 10 Cent. (agrarheute)