Bei der Sortenwahl ist zwischen Verzweigungstypen und endständigen Sorten zu unterscheiden. Die Verzweigungstypen kommen für Schleswig-Holstein nicht infrage, weil sie sehr ungleichmäßig abreifen. Sie hatten immer wieder Nachblüher, sobald nach der Hauptblüte erneut Niederschläge kamen. Daher werden nur endständige Sorten empfohlen. Von diesem Pflanzentyp gibt es derzeit nur zwei Sorten: Boruta und Haags Blaue. Haags Blaue macht dabei ihrem Namen alle Ehre, denn sie hat eine kräftige blaue Blütenfarbe. Beide Sorten reifen gleichmäßig ab und haben eine gute Standfestigkeit. Das Versuchsprogramm mit Blauen Süßlupinen ist stark eingeschränkt.
Blaue Süßlupinen benötigen keine mineralische Stickstoffdüngung, weil sie sich über die Knöllchenbakterien selbst mit Stickstoff versorgen. Bei den Blauen Süßlupinen ist dafür allerdings die Voraussetzung, dass das Saatgut mit den entsprechenden Rhizobienstämmen unmittelbar vor der Aussaat geimpft wird, denn in den Böden sind diese Rhizobienstämme nicht vorhanden.
Die Versorgung mit den anderen Nährstoffen sollte über die Entzugswerte erfolgen. Ausführliche Informationen gibt es dazu in der Broschüre „Richtwerte für die Düngung“.
Für den Anbau haben die Schmalblättrige bzw. Blaue Lupine (Lupinus angustifolius), die Gelbe Lupine (Lupinus luteus) und die Weiße Lupine (Lupinus albus) eine gewisse Bedeutung.
Als Kultur mit geringem Anbauumfang sind die Möglichkeiten des chemischen Pflanzenschutzes beschränkt. Die Lupine hat in der Auflaufphase nur ein geringes Konkurrenzvermögen. Durch die Anlage eines „falschen“ Saatbetts können auflaufende Unkräuter auch unmittelbar vor der Aussaat mechanisch und/oder chemisch bekämpft werden. Es sind nur wenige Herbizide zugelassen. Standorte mit einer starken Verunkrautung sollten daher gemieden werden.
In den Lupine-Arten können verschiedene Schadinsekten von Bedeutung sein. Hierzu zählen der Große Lupinenrüssler und der Graue Blattrandkäfer. Die Lupinen werden dabei insbesondere durch den Fraß der Larven an den Knöllchen geschädigt. Auch Blattläuse wie die Lupinenblattlaus, die Erbsenblattlaus und die Schwarze Bohnenlaus können in Lupinenbeständen – auch als Virusüberträger – vorkommen.
An Pilzkrankheiten ist besonders die Anthraknose/Brennfleckenkrankheit von Bedeutung mit deutlichen Unterschieden in der Anfälligkeit der einzelnen Lupine-Arten, aber auch der einzelnen Sorten. Auch verschiedene andere Pilzkrankheiten wie Sklerotinia, Rhizoctonia und Grauschimmel können vorkommen.
Ausführliche Informationen finden Sie in der Leitlinie des integrierten Pflanzenschutzes im Anbau von Ackerbohne, Körnererbse, Sojabohne und Süßlupine der Union zur Förderung von Öl- und Eiweißpflanzen (UFOP) e.V.
Folgende Pflanzenschutzmittel können eingesetzt werden. Die Tabellen ersetzen jedoch nicht die genaue Beachtung der jeweiligen Gebrauchsanleitung: