Die Landessortenversuche (LSV) der Landwirtschaftskammer werden entsprechend dem Konzept der länderübergreifen Anbaugebiete durchgeführt. Die LSV Ackerbohnen werden in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel mit Sitz in Osterrönfeld und der Norddeutschen Pflanzenzucht in Hohenlieth durchgeführt. Die Ergebnisse der LSV sind mehrjährig in den Sortenempfehlungen zusammengefasst.
Für die Sortenwahl der Ackerbohnen sind neben der Ertragsleistung die Standfestigkeit und die Abreife wichtige Eigenschaften. Bei der innerbetrieblichen Verwertung sind der Tannin Gehalt und der Proteingehalt zu beachten. Tannin haltige Sorten sind besser für die Fütterung bei Wiederkäuern geeignet, Tannin freie Sorten sind besser für die Fütterung bei Schweinen geeignet.
Ackerbohnen benötigen keine mineralische Stickstoffdüngung, weil sie sich über die Knöllchenbakterien selber mit Stickstoff versorgen. Eine Impfung des Saatgutes ist in Schleswig-Holstein – auch nach sehr langjährigen Anbaupausen – nach den bisherigen Erfahrungen nicht nötig.
Die Versorgung mit den anderen Nährstoffen sollte über die Entzugswerte erfolgen. Ausführliche Informationen gibt es dazu in der Broschüre„Richtwerte für die Düngung“.
In Ackerbohnen spielen verschiedene Schaderreger eine wichtige Rolle. Das Saatgut kann gegen Auflaufkrankheiten gebeizt werden.
Zur chemischen Unkrautbekämpfung stehen in Ackerbohnen nur wenige Mittel zur Verfügung, die im Vorauflauf eingesetzt werden müssen. Im Nachauflauf sind außer zur Gräserbekämpfung zurzeit keine Herbizide in Ackerbohnen zugelassenen. Eine mechanische Unkrautbekämpfung ist unter trockenen Bedingungen auf leichten bis mittleren Böden möglich.
Pilzliche Schaderreger im Blattbereich sind die Schokoladenfleckenkrankheit und der Ackerbohnenrost sowie die Brennfleckenkrankheit. Auch hier stehen nur wenige zugelassene Mittel zur Verfügung.
Ein wichtiger Schädling in Ackerbohnen ist die Bohnenblattlaus, die auch als Virusüberträger fungieren kann.
Blattrandkäfer schädigen kurz nach dem Auflaufen.
Zur Steuerung des Erntetermins und Vermeidung von Verlusten bei ungleichmäßig abreifenden oder stark verunkrauteten Beständen kann eine Sikkation sinnvoll sein.
Folgende Pflanzenschutzmittel können eingesetzt werden. Die Tabellen ersetzen jedoch nicht die genaue Beachtung der jeweiligen Gebrauchsanleitung: