Grünkohl litt dieses Jahr unter Trockenheit
Wie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mitteilt, hat Grünkohl dieses Jahr unter der trockenen Witterung gelitten, was auch den Schädlingsbefall gefördert hat, anders als in feuchteren Jahren. Der zu erwartende Ertrag wird daher wohl unter dem Durchschnitt liegen, schätzt die Kammer. Die Qualitäten sind aber trotzdem gut.
Anbau hat sich verdoppelt, Grünkohl bleibt aber Nischenkultur
Laut Statistikamt Nord wurden in Schleswig-Holstein 2021 auf 50,9 ha Grünkohl angebaut, rund die Hälfe davon wird im Bio-Anbau produziert. Somit hat sich die Anbaufläche im Vergleich zu 2020 (25 ha) verdoppelt.
Der Ertrag belief sich 2021 auf 157,8 dt/ha und die Erntemenge lag bei 804 t. 2019 und 2020 lagen die Erntemengen bei ca. 600 t. Von Jahr zu Jahr können die Erträge stark variieren. Ergebnisse für das Jahr 2022 werden vom Statistikamt Nord erst Anfang des kommenden Jahres vorliegen.
Grünkohl ist hierzulande weiterhin eine Nischenkultur und wird zum größten Teil direkt vermarktet über Wochenmärkte, Hofläden sowie den regionalen Einzelhandel. Er wird Schleswig-Holstein-weit angebaut und steht hoch in der Gunst der Verbraucher. Wie viele andere Gemüse auch, liegen die Preise für Grünkohl etwas über dem Vorjahresniveau bei 3 bis 6 Euro pro Kilogramm Frischware.
Woran lässt sich frischer Grünkohl erkennen?
Hochsaison hat der Grünkohl im November/Dezember, jedoch beginnt seine Ernte je nach Wetterlage und Wachstum schon im Oktober. Frischer Grünkohl lässt sich daran erkennen, dass er knackige Blätter aufweist mit frischgrüner/violetter Farbe. Er hält sich ein paar Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Und wenn die Temperaturen sinken, wächst auch beim Verbraucher die Lust auf das typische, deftige, gesunde Gemüse. Neue Sorten benötigen mittlerweile keinen Frost mehr vor der Ernte.
Weißkohl, Rotkohl und Rosenkohl
Der Weißkohl ist die Hauptkohlart in Schleswig-Holstein. 2021 wurde er nach Angaben des Statistikamt Nord auf 2.392 ha angebaut. Rotkohl stand auf 679 ha. Ebenso wie der Grünkohl litten diese Kohlarten unter der Trockenheit, gekennzeichnet durch teils kleinere Köpfe. Mit den einsetzenden Niederschlägen im September wuchsen die meisten Kulturen aber wieder los, sodass es durch eine spätere Ernte möglich war, die Ertragsminderungen etwas zu kompensieren. Auch beim Rosenkohl sieht es laut Landwirtschaftskammer ähnlich aus: die Erträge liegen unter dem langjährigen Mittel. Dabei geht insbesondere die Sortierung weit auseinander. Im oberen Drittel sind die Röschen eher zu groß und im unteren Bereich zu klein. Außerdem verzeichnete der Rosenkohl dieses Jahr zu wenig Längenwachstum, was zu sehr dicht beieinanderliegenden Röschen führt und das Ernten erschwert.
Verantwortlich für den Pressetext:
Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,
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