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Spargelsaison in Schleswig-Holstein eröffnet

(Hasenmoor/Rendsburg) Heute wurde im Enten- und Spargelparadies auf dem Hof von Timm Schümann in Hasenmoor, Kreis Segeberg, die Spargelsaison in Schleswig-Holstein offiziell eröffnet.

Spargelanstich

Der erste Spargelstich (v. li.): Kammer-Repräsentant Kreis Segeberg Hans-Heinrich Wulf, Betriebsleiter Timm Schümann, Kammerpräsidentin Ute Volquardsen und Andreas Löding, Arbeitskreis Spargel. Foto: Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer SH

Die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, betonte: „Das Gros der Betriebe hat jetzt nennenswerte Mengen an Spargel, dank der Foliensysteme. So haben wir mal wieder einen Saisonstart vor Ostern in Schleswig-Holstein. Wir als Landwirtschaftskammer möchten mit diesem zur Vermarktung passenden Termin, die Konsumenten darauf aufmerksam machen, bewusst auf saisonale und regionale Ware zu setzen, denn je höher der Anteil der regional produzierten Ware ist, umso kürzer sind die Transportwege und die Auswirkungen auf die Umwelt.“

Frische aus der Region sorgt für gesunden Genuss
Spitzenqualität und exzellente Standards: Beim Kauf von Spargel aus der Region können Kundinnen und Kunden sicher sein, dass sie qualitativ gute Produkte erhalten, die unter anderem auch nach sozialen Standards produziert werden. Außerdem haben hierzulande produzierte Gemüseprodukte einen deutlich geringen CO2-Fussabdruck – dank kurzer Transportwege.

Außerdem haben die vergangenen Krisen gezeigt, wie anfällig globale Märkte und ihre Lieferketten sind, betont die Landwirtschaftskammer die 
Vorteile heimisch produzierten Gemüses. Ein Land, das in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, gibt Sicherheit und nimmt die Angst vor Versorgungsengpässen. Umso erfreulicher ist es, dass es beim Spargel einen hohen Selbstversorgungsgrad gibt. Unsere Spargelbäuerinnen und -bauern versorgen die Bevölkerung mit rund 85 % der Spargelmenge (AMI-Zahlen von 2024).

Spargelbetriebe schauen zuversichtlich auf die Saison
Die Spargelbauern hierzulande blicken optimistisch auf die bevorstehende Saison. Sie hoffen auf rege Nachfrage. Die Landwirtschaftskammer geht davon aus, dass sich die Preise zu Beginn zunächst auf einem ähnlichen Niveau entwickeln wie im Vorjahr. Die Spargelbetriebe hier im Lande können für jeden Anlass und jeden Geldbeutel den richtigen Spargel anbieten. Dafür sorgen verschiedene Sortierungen, vor allem in der Direktvermarktung durch Ihre Hofsortierungen.

Die Arbeitskräfte für die Saison kommen weiterhin aus Polen, Bulgarien und Rumänien. Dort wo langjährige Mitarbeiter bei den Betrieben vermehrt altersbedingt aufhören, ergeben sich dann auch mal Engpässe bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Nach wie vor scheint es auch in einigen Regionen schwieriger zu sein, Verkaufspersonal für Verkaufsstände und Hofläden zu bekommen. Die Betriebe reagieren darauf entsprechend: Einige machen weniger Stände auf, einige verringern die Öffnungszeiten in ihren Hofläden und an den Ständen, andere werben noch kräftig um Personal für die Saison. 
Die Spargelbauern hoffen jetzt auf sonnige Tage, dann kann Ostern auch schon ein erstes Verkaufshighlight werden. Bei nahezu optimalen Bedingungen konnten die Spargelflächen im Februar und März von den Spargelbauern im Land vorbereitet werden. Durch das schnelle Abtrocknen der Böden nach dem Winter, wurden die Dämme mit feinkrümeliger Erde geformt und dann gleich die Folien aufgelegt. So konnte ein kontinuierliches Erwärmen der Spargeldämme gewährleistet werden, denn Spargel wächst erst bei Temperaturen um zwölf Grad Celsius an der „Triebkrone“, das heißt etwa 40 cm von der Dammoberfläche entfernt. Selbst die Nachtfröste Mitte März haben nur für kurze Verzögerungen gesorgt.

Fakten zum Spargel
Spargel ist der Frühlingsbote unter den Gemüsen, weil er eines der ersten frisch produzierten Gemüse des Jahres ist. Noch dazu ist er ein klassisches Saisonprodukt, weil er nur bis zum 24. Juni (Johanni) zu bekommen ist. Mit wärmeren Temperaturen werden die Mengen in den kommenden Wochen zunehmen. Die Haupterntemengen werden in Schleswig-Holstein Ende April bis Mitte Mai erwartet.
Knapp 450 ha Spargel werden hierzulande von 40 Betrieben angebaut, davon sind rund 55 ha Junganlagen. Das sind die Zahlen des Statistikamtes von 2024. Es ist festzustellen, dass die Anbaufläche bundesweit und auch im kleineren Rahmen landesweit in den letzten Jahren reduziert worden ist und auch die Verfrühung eingeschränkt wurde. Die großen Herausforderungen der Branche sind weitere Kostensteigerungen auch durch einen schnell steigenden Lohn für Saisonarbeitskräfte. Hier vor allem im Vergleich zu den anderen Hauptproduktionsländern wie Griechenland und Spanien sowie Personalverfügbarkeit bei Produktion, Verarbeitung und Verkauf und schwierigere Bedingungen in der Produktion (z. B. zunehmende Bürokratie).
In Schleswig-Holstein spielt der Absatz über die Direktvermarktung eine besondere Rolle. Rund 90 % werden direkt vermarktet über Hofläden, Verkaufsstände am Straßenrand, Wochenmärkte und Supermärkte. Etwa 1.700 t wurden in der vergangenen Saison in Schleswig-Holstein geerntet. 
Der Inlandsverbrauch an Spargel lag laut AMI bei 1,16 kg je Kopf. Nach einer AMI-Analyse der Daten von YouGov CP Germany (ehemals GfK) kauften die privaten Haushalte 2024 rund 1,8 kg Spargel (weiß und grün, inkl. Importe) je Haushalt ein. Der Anteil von grünem Spargel liegt dabei schätzungsweise bei rund 200 g pro Kopf im Jahr (also deutlich) niedriger.

Team Weiß oder Team Grün?
Der Asparagus officinalis (Gemüsespargel) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, bei der zwischen Bleich- und Grünspargel unterschieden wird. Weißer Spargel wächst unter der Erde – kommt er mit Sonnenlicht in Kontakt, verfärbt er sich violett. Darum werden die hierzulande besonders beliebten weißen Stangen gestochen, kurz bevor sie durch die Erde brechen. Die Triebe des grünen Spargels wachsen oberirdisch, das Tageslicht regt sie an, Chlorophyll zu erzeugen – daher die grüne Farbe. Der Verbrauchsanteil von Bleichspargel ist in Deutschland traditionell sehr hoch. Aber in den letzten Jahren steigt der Marktanteil des Grünspargels lang-sam aber stetig an. Weltweit gesehen wird in den meisten Ländern mehr Grünspargel als Bleichspargel konsumiert. Wie ist es bei Ihnen? Sind Sie Team Weiß oder Team Grün?

Verbraucher setzen zurecht auf die frische heimische Ware
Frisch schmeckt er nicht nur am besten, sondern er ist dann auch am gesündesten. Je frischer Spargel ist, desto mehr Vitamine, Mineralstoffe und weitere wertvolle Inhaltsstoffe enthält er. Denn anders als die meisten Lebensmittel „atmet“ Frischgemüse nach der Ernte weiter und können bei langer und vor allem falscher Lagerung etliche seiner gesunden Inhaltsstoffe verlieren. Deswegen ist es ein großer Vorteil, die frisch geernteten Produkte auch frisch genießen zu können – und das ist dank kurzer Transportwege hierzulande möglich.
Aufgrund seines hohen Wassergehalts zählt der Spargel mit 18 Kalorien pro 100 g zu den besonders kalorienarmen Gemüsesorten. An wertvollen Inhaltsstoffen mangelt es ihm jedoch nicht: Der hohe Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen wie Kalium, Kalzium, Magnesium, den Vitaminen B1, B2 und Folsäure machen ihn besonders gesund. Asparaginsäure ist für den typischen Spargelgeschmack verantwortlich. Der nach dem Spargelverzehr typische Geruch des Urins kommt durch Zwischenprodukte des Abbaus dieser Aminosäure zustande. Asparaginsäure regt u. a. die Nierentätigkeit an.

Woran erkennt man frischen Spargel?
Verbraucher sollten auf regionalen Spargel direkt vom Erzeuger aus Hofläden oder vom Wochenmarkt achten, denn dort ist er am frischesten. Frischen Spargel erkennt man an den geschlossenen Spitzen. Die Schnittstellen sind feucht und nicht eingetrocknet. Nach dem Kauf sollte der Spargel möglichst schnell mit einem feuchten Küchenhandtuch umwickelt im Kühlschrank eingelagert werden, bis er auf dem Teller landet.

Fazit
Die Spargelproduzenten in Schleswig-Holstein können in diesem Jahr schon zu Ostern frischen regionalen Spargel anbieten. Er ist der erste „Fitmacher“ im Frühling, ist kalorienarm und enthält Vitamin C, Kalium und Folsäure.
• Saisonale Ware wird reif geerntet und hat dadurch den höchsten Gehalt an Vitaminen und wichtigen Inhaltsstoffen.
• Kurze Transportwege und Lagerzeiten erhalten Frische und Qualität und diese spielen beim Spargel die entscheidende Rolle und außerdem schonen sie auch die Umwelt. 
• Die Landwirtschaftskammer empfiehlt deshalb, den Spargel direkt ab Hof oder auf dem Wochenmarkt zu kaufen und auf Ware aus der Region direkt vom Erzeuger zu achten. Viele Verbraucher befolgen diesen Rat schon.

Die besten Einkaufsmöglichkeiten
Über die besten Einkaufsmöglichkeiten informiert die Broschüre „Spargelstraße Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer und des Arbeitskreises Spargel Hier finden Sie einen praktischen Wegweiser zum Spargelbetrieb in Ihrer Nähe: https://www.lksh.de/fileadmin/PDF_Downloadcenter/Flyer_Broschueren/Verbraucher/Spargelstrasse_Schleswig-Holstein.pdf
 

Verantwortlich für diesen Pressetext: Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53-109, drixen@lksh.de