Relativ gleichmäßige, moderate Temperaturen mit wenigen heißen Tagen sorgten für sehr gute Qualitäten und kontinuierliche Mengen
über die ganze Saison. Hier finden die Verbraucher Betriebe, die das Gemüse direkt verkaufen https://www.lksh.de/landleben/einkaufen-beim-erzeuger/spargelstrasse/
Die ausgiebigen Niederschläge vor der Saison, vor allem im Februar, sorgten dafür, dass sich die Frühjahrsarbeiten auf den Spargelbetrieben verzögerten. Überrascht waren viele Spargelanbauer, wie schnell dann einige Flächen doch abtrockneten, sodass das Aufdämmen im März
noch relativ früh beginnen konnte. Die erstellten Spargeldämme waren
von guter Struktur, feinkrümelig, um ein schnelles Erwärmen zu gewährleisten, denn der Spargel wächst erst bei Temperaturen von
zehn bis zwölf Grad Celsius an der „Triebkrone“.
Relativ früher Saisonstart Anfang April
Nur vereinzelte kleinere Mengen konnten in Schleswig-Holstein vor Ostern geerntet werden. Das lag zum einen an dem frühen Zeitpunkt (Ostersonntag, 31. März) und zum anderen an der nassen Witterung vor der Saison. Allerdings war es trotzdem noch ein relativ früher Saisonbeginn für das nördlichste Bundesland.
Am 9. April starteten der Arbeitskreis Spargel Schleswig-Holstein und die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) offiziell mit dem traditionellen Spargelanstich in die Spargelsaison 2024 im Kreis Herzogtum Lauenburg. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Betriebe in Schleswig-Holstein auch die ersten nennenswerten Mengen an heimischem Spargel.
Vermarktung in April und Mai zufriedenstellend
Nach kühleren Tagen im April mit schwankenden Absatzmengen sorgte das teilweise sonnige Wetter für die nötigen Kaufanreize und die Betriebe zeigten sich mit dem Absatz bis hin zu den klassischen Festtagen, an denen oft Spargel gegessen wird, zufrieden mit den Umsätzen. In Schleswig-Holstein werden zirka 90 % des erzeugten Spargels direkt vermarktet. Die Nachfrage passte also im Saisonverlauf 2024 gut zu den produzierten Mengen.
Flächenreduzierung nach Pfingsten
Die meisten Betriebe in Schleswig-Holstein haben dann nach Pfingsten einige Flächen aus der Produktion genommen. Da die Saison relativ früh begonnen hat, war das für die früheren Anlagen auch der richtige Zeitpunkt. Sie wurden aus der Produktion genommen und die auswachsenden Spargeltriebe sorgen für eine ausreichende Nährstoffeinlagerung in die Wurzeln. Natürlich verringert sich nach Pfingsten auch erst einmal Kauffreude der Spargelkunden, aber von einem „Nachfrageeinbruch“ konnte nicht die Rede sein. Deshalb passten auch in dieser Phase Angebot und Nachfrage gut zusammen.
Herausforderung Absatz und Personal
Auch in diesem Jahr war die Herausforderung, neben der Anpassung des Absatzes durch Mengenregulierung an das jeweilige Kaufverhalten, ausreichend Personal für Ernte und Aufbereitung sowie Verkauf zur Verfügung zu haben. Vor allem das Management des Verkaufspersonals ist in den letzten Jahren wesentlich aufwendiger geworden und hat auch zu Veränderungen bei den Öffnungszeiten von beispielsweise Verkaufsständen geführt. Auch setzt sich der Trend weiter fort, dass Spargel überwiegend am Wochenende konsumiert wird.
Die Preise blieben über den gesamten Saisonverlauf relativ stabil auf dem Vorjahresniveau. Einerseits ist diese Stabilität ein positives Signal, andererseits steigen die Kosten für Material und Personal weiter kontinuierlich an, sodass nur durch Effizienzsteigerung ein zumindest gleichbleibender Gewinn der Betriebe zu sichern ist.
Aufgrund des frühen Saisonbeginns ist zu erwarten, dass nicht alle Spargelerzeuger im Lande bis zum Johannistag (24. Juni) Spargel ernten werden, denn sie achten darauf, dass die Spargelpflanzen rechtzeitig in die Austriebsphase des Laubs kommen, damit diese auch im Folgejahr kräftig austreiben, ein gutes Aroma entwickeln und Spargelstangen in guten Mengen produzieren können.
Laut Statistikamt Nord haben 2023 in Schleswig-Holstein 44 Betriebe auf zirka 400 Hektar Ertragsflächen knapp 2.000 t Spargel erzeugt. Für 2024 wird mit ähnlichen Zahlen gerechnet.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31-94 53-111, ikuhn@lksh.de