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Landesregierung unterstützt Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein mit 850.000 Euro

Um die Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein zu stärken und zukunftsfest aufzustellen, fördert die Landesregierung den Aufbau eines Modellbetriebs sowie die Einrichtung einer Koordinierungsstelle im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein“ mit 850.000 Euro. Koordiniert und durchgeführt wird das Projekt durch die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) am Standort in Ellerhoop.

Die Staatssekretärin für ländliche Räume Anne Benett-Sturies überreicht den Förderbescheid für das Projekt „Nachhaltige Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein“ an die Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Koordiniert und durchgeführt wird das Projekt durch die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein am Standort in Ellerhoop. v. li.: Dirk Kock-Rohwer (Die Grünen), Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, Kammerpräsidentin Ute Volquardsen, Birte Glißmann (CDU). Foto: Daniela Rixen, LKSH

„Wir haben im Kreis Pinneberg eines der größten geschlossenen Baumschulgebiete weltweit. Unsere Baumschulwirtschaft ist dank der hochspezialisierten Familienbetriebe ein wichtiger Wirtschaftszweig für das Land und leistet einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Die Baumschulen schaffen die Grundlage für die Begrünung von urbanen und ländlichen Räumen, die Aufforstung von Wäldern und die Schaffung von grünen Oasen. Gerade mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels nehmen sie eine Schlüsselfunktion ein. Folgerichtig hat der Schleswig-Holsteinische Landtag entschieden, die Baumschulwirtschaft auf ihrem Weg hin zu noch mehr Nachhaltigkeit in der Produktion zu unterstützen. Im Mittelpunkt soll dabei vor allem der enge Austausch mit den beteiligten Akteuren stehen“, sagte Benett-Sturies.

Die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Ute Volquardsen wies auf die Herausforderungen hin, denen sich die in der Regel kleinen Familienbetriebe in der Baumschule ausgesetzt sehen. „Wir als Kammer unterstützen die Betriebe dabei, die vielfältigen Erwartungen, die seitens Politik und Gesellschaft gestellt werden, in die Praxis umzusetzen. Dafür braucht es ein Versuchswesen, welches Mittel, Techniken und Konzepte erprobt sowie eine Beratung, die Erkenntnisse in die Betriebe trägt und bei der dortigen Implementierung unterstützt.“

Das Projekt ist auf 4 Jahre ausgelegt. In einem ersten Schritt werden zunächst Informationen zum aktuellen Stand nachhaltiger Verfahren und Techniken gesammelt sowie die Übertragbarkeit auf die Gehölzproduktion in Schleswig-Holstein geprüft. Anschließend sollen erfolgsversprechende Lösungsansätze im Modellbetrieb auf Praxistauglichkeit getestet und der baumschulischen Praxis im Land zur Verfügung gestellt werden. Kernthemen werden dabei unter anderem folgende sein:

  • Entwicklung und Implementierung innovativer und nachhaltiger Pflanzenschutzverfahren
  • Entwicklung Wasser sparender Bewässerungsverfahren und -konzepte
  • Möglichkeiten der Nutzung torfreduzierter Substrate prüfen
  • Nutzung von nachhaltigen, organischen Düngern
  • Möglichkeiten des Einsatzes von Mehrweg- und Recyclingprodukten statt Einweg-Kunststoffen prüfen
  • Einsatz von erneuerbaren Energiequellen (z. B. Photovoltaik) sowie alternativer Antriebe (z.B. e-Mobilität) und autonomer Geräteträger (z.B. Feldroboter)

Um die Nähe zur Praxis im Verlauf des Projektes sicherzustellen, wird ein Fachbeirat bestehend aus Baumschulakteuren, Verbänden, Beratungsringen, dem Kreis Pinneberg sowie dem Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) den Prozess eng begleiten. Zudem sollen Versuche nicht nur im Gartenbauzentrum Ellerhoop angelegt, sondern auch in einer Reihe von Leitbetrieben durchgeführt werden.

pm/MLLEV