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Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer: Ein Jahr im Amt - Präsidentin zieht positive Bilanz

Ein Jahr im Amt, zog Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, auf der 123. Hauptversammlung, der 2. Sitzung der 14. Wahlperiode der Landwirtschaftskammer, dem höchsten Beschlussgremium, am 5. Dezember in Rendsburg eine positive Bilanz ihrer ersten Amtszeit. Sie ist die erste Frau bundesweit an der Spitze einer Landwirtschaftskammer:

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer eröffnete heute die 123. Hauptversammlung. Weiter Infos in der Presseinformationen Foto: Ingken Wehrmeyer

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen: „Vor einem Jahr wurde ich zur ersten Präsidentin einer Landwirtschaftskammer in Deutschland gewählt. Vor einem Jahr stand ich genau hier, an diesem Platz. Ich hatte Respekt vor dem Amt und der facettenreichen Arbeit, die in dem Haus erledigt wird. Und ich war, getragen durch 100%en Zuspruch von Ihnen allen und der Unterstützung meiner Familie, hoch motiviert, woran sich nichts geändert hat. Ich möchte Ihnen allen für die Unterstützung zu danken. Ich ziehe eine positive Bilanz: Es macht mir Spaß für Sie etwas zu bewegen und ich denke, da spreche ich auch im Namen meiner Vorstandskollegen. Unser Ziel - solide Finanzen und solide Facharbeit sicherzustellen, aber vor wachsenden Branchenherausforderungen – ist ausgegeben. Es ist wichtig, eine Strategie zu haben, ein langfristiges Konzept, dennoch flexibel zu sein und die Menschen mitzunehmen. Viele Netzwerke sind geöffnet und fruchten. Wir arbeiten alle gemeinsam an zukünftigen Themen – ich freue mich drauf!“

Gäste aus Politik, Wissenschaft und Agrarwirtschaft
Viele Gäste aus Politik einschließlich Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht und Staatssekretärin Dr. Dorit Kuhnt sowie Vertreter aus Wissenschaft und Gesellschaft und von den Verbänden waren nach Rendsburg gekommen, um der Hauptversammlung der Kammer beizuwohnen und sich aus der Arbeit der Landwirtschaftskammer berichten zu lassen: Ute Volquardsen dankte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht für seinen Besuch und sein Bekenntnis zur Landwirtschaftskammer.

Volquardsen hob in ihrem Rückblick die großen Herausforderungen im Agrarbereich hervor. „Viele Landwirtinnen und Landwirte treibt die Sorge um die Zukunft auf die Straße, wie die Bauerndemos belegen. Die vorläufigen Ergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 weisen hohe Eigenkapitalverluste der Betriebe aus. Alle Betriebstypen sind betroffen. Im Fünfjahresschnitt (2013-2018) haben sich die Gewinne um 33 Prozent oder ein Drittel vermindert. Die Effekte durch Dürre und Produktpreisentwicklungen sind deutlich spürbar, die Liquiditätslage hat sich entsprechend verschlechtert. Die Zahl der sozioökonomischen Beratungsfälle bei der Landwirtschaftskammer ist deutlich gestiegen“, sagte Ute Volquardsen.

Starke Veränderungen durch Anpassungen an den Klimawandel, höhere Umwelt- und Tierschutzauflagen und auch die Umsetzung der Digitalisierung kommen auf den Agrarsektor zu. Um diese Entwicklungsprozesse alle erfolgreich umsetzen zu können, brauchen die Betriebe einen starken verlässlichen Partner wie die Landwirtschaftskammer an ihrer Seite, insbesondere in den Schlüsselbereichen Aus- und Weiterbildung, Beratung, Erprobung und Versuchswesen.

Sparsam und ökonomisch gewirtschaftet
Gegenstand der Ausführungen von der Präsidentin und dem Geschäftsführer Peter Levsen Johannsen war auch die Finanzlage der Landwirtschaftskammer. Die Kammer habe solide gewirtschaftet, dennoch gelte es auch in Zukunft, eine Finanzierung der Facharbeit sicherzustellen. Die Wirtschaftsprüfer haben der Kammer den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gegeben. Der Jahresabschluss 2018 wie auch der Wirtschaftsplan 2019 wurden genehmigt und Vorstand sowie Geschäftsführung entlastet.

Peter Levsen Johannsen, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer betonte: „In diesem Jahr stehen die Verhandlungen zur Zielvereinbarung an. Und ich hoffe, dass wir die richtigen Zukunftswegweiser gemeinsam mit dem Land für die Agrarbranche, die dringend angesichts der Herausforderungen einen starken fachlichen Partner an ihrer Seite benötigen, auch künftig setzen werden können. Die Landwirtschaftskammer ist derzeit solide aufgestellt. Auch sie will und wird sich den veränderten Anforderungen stellen, Zukunftsprozesse begleiten. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Herausforderungen sehen wir uns in einer zunehmend tragenden Rolle. Im Umfeld der gesellschaftlichen und politischen Debatte sowie den Vorgaben aus Kiel, Berlin und Brüssel wissen wir, dass man von uns Antworten, Lösungswege und Unterstützung erwartet. Auch angesichts der neuen Vorgaben und daraus erwachsenen wirtschaftlichen Zwängen wird es in absehbarer Zeit noch wichtiger, dass eine Selbstverwaltungseinrichtung die nötigen Anpassungs- und Ausrichtungsprozesse entwickeln, prüfen und fachlich sowie neutral begleitet. Wir sind dazu bereit!“

Jahresbericht erschienen
Traditionell berichteten Präsidentin und Geschäftsführer auch über die Tätigkeiten und Perspektiven der Arbeit der Landwirtschaftskammer. An dieser Stelle sei auf den Jahresbericht 2019 verwiesen, der gerade erschienen ist. Er zeigt im Detail die Vielfalt der Arbeitsbereiche der Landwirtschaftskammer auf. Im Netz steht er zum Download unter www.lksh.de/Presse

Claus Heller zum Ehrenpräsidenten ernannt
Ute Volquardsen ernannte den ehemaligen Präsidenten Claus Heller, in Anerkennung für sein erfolgreiches und engagiertes Wirken zum Wohle der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung, zum Ehrenpräsidenten.

Statement des neuen Ehrenpräsidenten
Claus Heller: „Seit ihrer Gründung am 20. März im Jahre 1896 steht die Landwirtschaftskammer auch heute für Tradition und Moderne in der Landwirtschaft. Mit Stolz erfüllt es mich, diese Auszeichnung zu erhalten. Ich bin und bleibe diesem Hause eng verbunden.“

Im vergangenen Jahr haben umfangreiche Wahlen stattgefunden, Vorstand, Repräsentanten und Fachausschüsse wurden neu besetzt. Weitere Infos dazu unter www.lskh.de/über uns

Aufgabe der Landwirtschaftskammer laut Kammergesetz
Die Landwirtschaftskammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie hat laut Kammergesetz die Aufgabe, die Landwirtschaft, die Fischerei und die dort tätigen Menschen fachlich zu fördern, zu betreuen und zu beraten. Sie hat die Wirtschaftlichkeit der land- und fischereiwirtschaftlichen Betriebe sowie die land- und fischereiwirtschaftlichen Arbeits- und Produktionsbedingungen im Einklang mit den Interessen der Allgemeinheit unter besonderer Berücksichtigung von Natur und Umwelt zu verbessern. Die Landwirtschaftskammer ist allein fachlichen Aspekten verpflichtet und politisch neutral. Die Landwirtschaftskammer finanziert sich zu je einem Drittel aus der Umlage, wirtschaftlicher Tätigkeit und öffentlichen Mitteln.

Organe der Landwirtschaftskammer
Die Organe der Landwirtschaftskammer sind die Hauptversammlung, der Vorstand, die Präsidentin und der Geschäftsführer. Die Arbeit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein wird vom Ehrenamt gelenkt. Der Vorstand besteht aus der Präsidentin, zwei Vizepräsidenten als Vertreter der Arbeitgeber und einem Vizepräsidenten als Vertreter der Arbeitnehmer. Höchstes Beschlussorgan der Landwirtschaftskammer ist die Hauptversammlung.

Die Facharbeit wird in enger Abstimmung zwischen den Fachausschüssen und dem Vorstand gestaltet und vom Hauptamt entsprechend fachkundig umgesetzt. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist als landwirtschaftliche Selbstverwaltung ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen für die Land- und Forstwirtschaft, den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen Raum. Selbstverwaltung bedeutet, derBerufsstand regelt eigenverantwortlich die Geschicke und Angelegenheiten ihrer Landwirtschaftskammer (Hauptversammlung, Vorstand, Fachausschüsse, Repräsentanten).

Verantwortlich für diesen Pressetext: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31 94 53-110, drixen@lksh.de