Das regionale Fruchtgemüse hat gerade Hochsaison und während alles teurer geworden ist, bekommt man Kürbis noch verhältnismäßig günstig. Das Kilo Hokkaido kostete zuletzt in der hiesigen Direktvermarktung und auf dem Wochenmarkt 1,50 bis 2,50 EUR/kg, Bio- und Demeterware ist für 3,80 bis 4,00 EUR/kg laut einer Stichprobe zu haben. Kürbisse im Supermarkt sind zwar manchmal billiger, stammen aber oft nicht aus Schleswig-Holstein.
Ein durchschnittliches Kürbisjahr
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein spricht dieses Jahr von einer durchschnittlichen Kürbisernte mit guten Qualitäten in Schleswig-Holstein. Die Ernte im September verlief aufgrund der überwiegend trockenen Witterung reibungslos. Der Kürbis mag warme Sommer, zu viel Nässe schadet ihm eher. Im Frühsommer, Juni und Juli, gab es neben warmen Phasen meist auch ausreichend Niederschläge für ein gutes Wachstum. Im restlichen Bundesgebiet war dagegen wegen der anhaltenden Trockenheit mitunter von zu kleinen Kürbissen die Rede, die zum Teil durch Sonnenbrandschäden auch nicht zu vermarkten waren. Dies bestätigt sich für Schleswig-Holstein überwiegend nicht.
Laut Statistikamt Nord wurden 2021 auf rund 89 ha Kürbisse angebaut, somit ist die Anbaufläche in Schleswig-Holstein im Vergleich zu 2020 leicht gestiegen (2020: 85 ha). 2021 wurden rund 1600 t Kürbis in Schleswig-Holstein geerntet bei einem durchschnittlichen Ertrag von 178,3 dt/ha. Von Jahr zu Jahr können die Erträge stark schwanken. Endgültige Zahlen für 2022 werden erst im Januar 2023 vom Statistikamt Nord vorliegen.
Eine Nische, aber mit viel Aufmerksamkeit
Der Kürbis ist mit einer Anbaufläche von unter 100 ha nach wie vor eine Nischenkultur in Schleswig-Holstein. Die Vermarktung erfolgt meist direkt ab Hofladen, auf Wochenmärkten oder Stellstände am Straßenrand und als Absatz direkt an Restaurants. Die kleinere Anbaufläche schmälert aber die Aufmerksamkeit dieser kleinen Kultur beim Verbraucher nicht. Aus der Herbstküche ist er nicht wegzudenken und zudem ein günstiges Gemüse zum Sattwerden in der so teuer gewordenen Zeit. Die bekannteste Kürbissorte ist der Hokkaido-Kürbis – der Vorteil bei diesem Kürbis liegt darin, dass die Schale einfach mitgekocht werden kann. Nur das Innenleben muss entfernt werden und die Schale sorgt dann für die schöne orange Farbe der Suppe. Neben dem beliebten Hokkaido-Kürbis gibt es noch weitere Sorten wie z.B. Butternutkürbisse, Muskatkürbisse, Spagetti-Kürbisse und viele andere mehr. Fast alle Kürbissorten sind essbar. Der Anbau von größeren Halloween-Kürbissen erfolgt aber vorrangig für die Schnitzerei zu Figuren oder als Zierkürbisse, wie der Name es schon beschreibt. Sie dienen zu Deko-Zwecken etwa in Vorgärten oder für die Tisch-Dekoration im Herbst.
Kürbisse sind Schlankmacher
Kürbisse enthalten nur wenige Kalorien, da sie zu 90 % aus Wasser bestehen. Das Fruchtfleisch enthält zahlreiche Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien wie Kalium und Eisen und auch jede Menge Betacarotin, die Vorstufe von Vitamin A, welches antioxidativ wirkt. Auch die Kürbiskerne erhalten zahlreiche wichtige Inhaltsstoffe und sind ein Lieferant für hochwertige Fettsäuren. Kürbiskerne lassen sich sehr gut in verschiedenen Gerichten oder als geröstetes und knuspriges Topping auf der Kürbissuppe integrieren.
Kürbisse sind gut lagerfähig
Als Lagerplatz für die ausgereiften Kürbisse eignet sich ein trockener, kühler und dunkler Raum. Wichtig ist es, beim Kauf darauf zu achten, dass der Stengel unversehrt und verholzt ist, damit der Kürbis lagerfähig ist. Eine große Rolle für eine längere Lagerung spielt auch, dass der Kürbis vor der Ernte genügend Zeit zum Ausreifen bekommen hat. Andernfalls kann es passieren, dass die Frucht noch zu viel Feuchtigkeit enthält und zu schimmeln beginnt. Frost verträgt er ebenfalls nicht.
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Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: drixen@lksh.de