Diese haben gegenüber der herkömmlichen Ware einen Wachstumsvorsprung von mehreren Wochen. Die Anbaufläche der Frühkartoffeln beträgt rund 450 ha. Davon werden mehr als die Hälfte unter Folie oder Vliesabdeckung erzeugt. Die empfindlichen Jungpflanzen sind hier vor Frost geschützt. Eine frühe Auspflanzung mit vorgekeimtem Pflanzgut unter Folie fördert die Wachstumsbedingungen auch im weiteren Verlauf, da sich die Erde schneller erwärmt.
Ein Blick auf den Kartoffelmarkt
Auch jetzt werden noch Kartoffeln aus der letzten Ernte mit guter Qualität angeboten. Dazu kommen seit einigen Wochen Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum und verstärkt auch aus anderen Bundesländern. Aktuell ist man im Kartoffelhandel froh, dass die Corona-bedingten Einschränkungen langsam wieder aufgehoben werden. Der Absatz an den Lebensmittelhandel konnte während der Pandemie erhöht werden. Dagegen brach der Verkauf an die Großküchen, Restaurants und Hotels zeitweise völlig ein. Betroffen waren davon vor allem die Erzeuger, die speziell diese Abnehmer beliefern. Dies sind zum Beispiel die sogenannten Schälbetriebe. Auch die Nachfrage von Kartoffeln zur Produktion von Pommes frites ging deutlich zurück. Es mussten zum Teil Übermengen zur Verfütterung an Milchviehbetriebe verkauft werden.
Hoffnung auf eine gute Saison
Jetzt hoffen die Erzeuger, dass der laufende Lock-up den Absatz wieder nachhaltig belebt. Die ersten Frühkartoffeln müssen besonders schonend geerntet werden, da sie noch keine feste Schale besitzen. Sie werden dann frisch ab Hof verkauft oder vom Feld direkt an den Supermarkt geliefert. Es werden vor allem die Frühkartoffelsorten ‚Leila‘ und ‚Annabelle‘ angeboten. Die Preise für den 2,5 kg Beutel liegen bei etwa 4,50 €. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurde in Schleswig-Holstein die Anbaufläche weiter ausgedehnt und lag zuletzt bei 6.500 ha Kartoffeln. Davon sind rund 4.300 ha Speisekartoffeln (davon 450 ha Frühkartoffeln) und 2.200 ha Pflanzkartoffeln. Die gesamte Ernte an Speisekartoffeln lag im vergangenen Jahr bei einem Durchschnittsertrag von 43 t/ha bei rund 184.000 t. Die wichtigste späte Kartoffelsorte ist die ‚Belana‘.
Verantwortlich für den Pressetext: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: drixen@lksh