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Ehrung Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 im Beruf „Landwirt/-in“: Landwirtschaft ist „in“, ausbilden auch!

Grell-Milch GbR, Duvensee, Kreis Herzogtum Lauenburg

 

v. li. n. r. Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbands, Claudia Jürgensen, Präsidentin des Landfrauenverbandes, Knud Grell, Jasper Grell, Ruwen Siems (Azubi), Beke Grell, Tomke Tietgen (Azubi): Hans-Peter Grell, Heike Grell, Arno Carstensen, IG BAU, Carsten Piehl, Verband landwirtschaftlicher Fachbildung, Dr. Michael Adamska, Vorstandsvorsitzender IB.SH, Tajo Lass und Lena Sophie Hagge (Landjugendverband) und Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Foto: Daniela Rixen, Landwirtschaftskammer

v. li. n. r. Familie Grell: Hans-Peter Grell, Knud Grell, Heike Grell mit Tomke Tietgen (Azubi), Beke Grell, Theres Grell, Ruwen Siems (Azubi), Jasper Grell Foto: Sabine Sommerschuh

Auszubildender Knud Grell zeigt Azubi Ruwen Siems (r.) seine selbstentwickelte App, die das Kälbermanagement auf dem Betrieb Grell digitalisiert hat. Foto: Sabine Sommerschuh

Auszubildende Tomke Tietgen bei der Trächtigkeitskontrolle. Foto: Sabine Sommerschuh

Tomke+Knud+Ruwen: Die Fütterung der Milchviehherde spielt eine große Rolle auf dem Betrieb Grell. Die Azubis Tomke Tietgen und Ruwen Siems waren in ihrem Lehrjahr hauptverantwortlich für diesen Aufgabenbereich. (v. li. n. r. Tomke, Knud, Ruwen) Foto: Sabine Sommerschuh

Den Film zum Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 finden Sie  unter www.lksh.de und auf unserem Youtube-Kanal
https://www.youtube.com/@landwirtschaftskammersh

Landwirtschaftskammer, Bauernverband, Verband landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf), Landjugend, LandFrauenVerband und die Gewerkschaft IG BAU haben heute am 30. August im Rahmen des Landesbauerntages auf der Norla in der Deula-Festhalle in Rendsburg den „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ 2024 im Beruf Landwirt/in ausgezeichnet. Die Investitionsbank Schleswig-Holstein würdigte die hervorragende Leistung des Ausbildungsbetriebes mit einem Preis.

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, der zuständigen Stelle für die Berufsausbildung, überreichte die Urkunde für den Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 im Beruf Landwirt/in sowie ein Hofschild mit diesem Titel: Ausgezeichnet wird in diesem Jahr das Unternehmen von Grell-Milch GbR aus Duvensee, Kreis Herzogtum Lauenburg.

Wörtlich sagte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Ute Volquardsen: „Sie haben auf Ihrem Betrieb ein hervorragendes Lernumfeld geschaffen und fördern gezielt die persönlichen Talente Ihrer Auszubildenden. Die Digitalisierung schreitet in der Landwirtschaft rasant voran. Sie bereiten Ihre Auszubildenden zielgerichtet auf eine zunehmend digitale Arbeitswelt vor – und entwickeln gleichzeitig das fachliche Auge für Tierwohl und gesundes Pflanzenwachstum. Sie stärken die Motivation Ihrer Auszubildenden, Herausforderungen anzupacken und Lösungen zu finden, auch in schwierigen Situationen. Landwirtschaft macht Spaß und hat Zukunft – das leben Sie den jungen Nachwuchskräften eindrucksvoll vor.“

Auch Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, gratuliert dem Ausbildungsbetrieb Knud Grell und seiner Familie: „Landwirtinnen und Landwirte werden in Schleswig-Holstein auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben fundiert und fachlich auf hohem Niveau ausgebildet. Dies bildet das Fundament für die weitere berufliche Entwicklung junger Menschen. In Zeiten des Fachkräftemangels stellen unsere Ausbildungsbetriebe sicher, dass für die Landwirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Knud Grell und seine Familie
begeistern mich mit der Idee, jungen Menschen in der Zeit der Ausbildung auf ihrem Milchviehbetrieb in Duvensee, Raum für eigenverantwortliches Handeln und neue Ideen zu geben. Von Beginn der Ausbildung an wird unternehmerisches Denken und die Freude an Innovationen gefördert. Dieser Ansatz motiviert, eine Ausbildung in dem spannenden und abwechslungsreichen Berufsbild Landwirtschaft zu absolvieren.“

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) würdigte die herausragende Leistung des Ausbildungsbetriebes des Jahres mit einem besonderen Preis. In seiner Gratulation an den Ausbildungsbetrieb Grell stellte Dr. Michael Adamska, Vorstand der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), heraus: „Mit der Auszeichnung zum Ausbildungsbetrieb des Jahres würdigen wir auch die gesellschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft – sie sichert unsere Ernährung, ist ein zentraler Bestandteil unserer Kultur und der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft.“

Details zum Betrieb Grell-Milch GbR, Duvensee, Kreis Herzogtum Lauenburg:

  • Der landwirtschaftliche Familienbetrieb von Hans-Peter und Knud Frithjof Grell hat die Betriebszweige Milchvieh und Ackerbau und ist sehr zukunftsorientiert und digital aufgestellt: Die Grell-Milch GbR hält ca. 550 Kühe der Rasse Holstein Friesian. Gemolken wird dreimal täglich. Der Betrieb bewirtschaftet 750 ha konventionell und 70 ha biologisch. Besonders hervorzuheben ist, dass auch Knuds Geschwister auf dem Betrieb arbeiten. Seine Schwester Beke ist im Büro tätig und sein Bruder Jasper steigt in diesem Sommer ebenfalls im Bereich Ackerbau in den Betrieb Vollzeit ein. Unterstützt wird die Familie von 13 Mitarbeitern und 3 Auszubildenden.
  • Der Betrieb baut auf seinen Flächen Raps, Weizen und Gerste als Marktfrüchte an, Mais, Acker- und Kleegras werden für die Fütterung der Milchkühe genutzt. Um hohe Leistungen zu erreichen, wird gemeinsam mit den Auszubildenden viel Wert auf hervorragende Futterqualität und ein optimales Fütterungsmanagement gelegt.
  • Seit 1996 bildet die Grell-Milch GbR im Ausbildungsberuf Landwirt/in aus und hat in dieser Zeit über 50 Auszubildende erfolgreich zum Berufsabschluss als Landwirt beziehungsweise Landwirtin geführt. Regelmäßig sind zwei bis drei Auszubildende auf dem Betrieb.
  • Gemeinsam Lachen und Spaß haben gehört genauso dazu wie regelmäßige Coachings und Feedbackgespräche. Die Persönlichkeitsentwicklung im Team hat für Familie Grell einen großen Stellenwert. 
  • Die Förderung der persönlichen Talente der Auszubildenden sieht Knud Frithjof Grell als Schlüsselfaktor. Um die Arbeit mit den verschiedenen Geräten und Maschinen zu erleichtern, hat der Betrieb Erklär-Videos erstellt, die per QR-Code von den Azubis abgerufen werden können.
  • Je nach Neigung werden ihnen eigene Verantwortungsbereiche übertragen (z. B. die Betreuung der Trächtigkeitsuntersuchungen oder die Fütterung der Tiere) und weiterführende Fortbildungskurse angeboten.
    Bei besonderen Interessen werden auch ganz außergewöhnliche Projekte ermöglicht. So konnte der Auszubildende Ruwen Siems
    (3. Ausbildungsjahr) auf eigenen Wunsch gemeinsam mit einem Freund der Familie eine App zur Kälberfütterung entwickeln und hat damit die Versorgung der jungen Kälber auf dem Betrieb deutlich vereinfacht. Es bestehen nun digital vollumfängliche Einblicke in die betriebswirtschaftlichen Zahlen des Betriebes.
  • Die Auszubildenden erhalten stets sowohl Unterstützung beim Lernen als auch eine intensive Prüfungsvorbereitung.
  • Integration ist ein Schlüsselfaktor für Knud Frithjof Grell. Hierbei geht es ihm nicht nur um das familiäre Umfeld. Die Auszubildenden werden auch von Beginn an in die Dorfgemeinschaft eingebunden, inklusive gemeinsamer Freizeitaktivitäten. 
     

Landwirtschaft ist „in“
Die enorme Vielfalt der landwirtschaftlichen Arbeit wirkt nach wie vor anziehend auf junge Menschen, so ist der Fachkräftemangel aktuell anhand der Zahl der aktuell geschlossenen Ausbildungsverträge nach Angaben der Landwirtschaftskammer noch nicht spürbar, aber die Branche ist sich bewusst, dass hier in der Werbung um junge Menschen nicht nachgelassen werden darf. Für Knud Frithjof Grell ist die Kombination aus einem angenehmen Betriebsklima, gegenseitigem Vertrauen und der Förderung von Interessen und Talenten die Grundlage für die Ausbildung erfolgreicher Nachwuchskräfte.

Fakten zum Beruf Landwirt/in
Rund 250 junge Menschen absolvieren in Schleswig-Holstein jährlich erfolgreich die Abschlussprüfung im Beruf Landwirt/in. Die Berufsausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Sie schafft das Fundament für den weiteren beruflichen Werdegang. Die Ausbilderinnen und Ausbilder sichern damit die Zukunft der Landwirtschaft und ihren eigenen Fachkräftebedarf.

Nach der zwei- bis dreijährigen Ausbildung übernehmen die Absolventen z. B. den elterlichen Betrieb, arbeiten als gesuchte Fachkraft im Agrarbereich oder drücken weiter die Schulbank. Sie absolvieren z. B. die landwirtschaftliche Fachschule für Landwirtschaft, machen die Meisterprüfung oder absolvieren gar ein Agrarstudium. Mehr als jede fünfte landwirtschaftliche Auszubildende ist mittlerweile eine Frau.

Weitere Anfragen an: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-109, E-Mail: drixen@lksh.de