Gemeinsam wollen der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland (WVG Nord) e. V. und die Landwirtschaftskammer der Vermarktung heimischer Zierpflanzen aus der Region noch mehr Schub verleihen. Denn Pflanzen aus der Region für die Region und darüber hinaus sind gefragt. Viele Verbraucher*innen setzen auf im Norden produzierte, robuste Pflanzen aus direkter Nähe.
Ministerpräsident Daniel Günther sagte: „Der Trend zur Regionalität ist auch bei Zierpflanzen groß. Viele Kundinnen und Kunden greifen bewusst zu Produkten aus der Region, weil sie auf die hervorragende Qualität vertrauen und die heimischen Betriebe unterstützen wollen. Mit Zierpflanzen aus schleswig-holsteinischen Betrieben, die mit dem Gütezeichen ,Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein‘ ausgezeichnet sind, können sie das jetzt auch ganz bewusst beim Bepflanzen ihrer Gärten, Kübel und Balkone machen.“ Daher sei es eine gute Idee gewesen, das bewährte Gütesiegel der Landwirtschaftskammer noch breiter aufzustellen: „Jeder kennt das Gütezeichen vom Einkauf, denn es steht für ein heimisches Qualitätsprodukt aus Schleswig-Holstein. Davon profitieren die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch die Gartenbaubetriebe sowie das Klima und die Umwelt. Lange Transportwege werden überflüssig“, so der Ministerpräsident.
Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, zeigte sich angesichts der Farbenpracht in der Gärtnerei Bull begeistert. „Einmal mehr zeigen uns die Gärtnerinnen und Gärtner unseres Landes wie wichtig und eng ihre Arbeit mit unserem Wohlbefinden verknüpft ist, aber auch welche wirtschaftliche Bedeutung sie hat. Mit unserem Gartenbauzentrum in Ellerhoop bieten wir einen zentralen Anlaufpunkt und unterstützen die Betriebe durch fachliche Beratung bei Fragen zu den Themen Betriebswirtschaft, Gewächshausbau, Pflanzenschutz, Marketing und auch Arbeitswirtschaft. Auch im Gartenbau gilt es, sich ständig fortzubilden. In der Vermarktung geht es um Traditionspflanzen und auch um Neuerungen. Die diesjährige Pflanze des Jahres ist so eine Neuheit, geeignet gerade auch für unser norddeutsches Wetter.“ Auch im Gartenbau gilt es, sich ständig fortzubilden. In der Vermarktung geht es um Traditionspflanzen und auch um Neuerungen. Die diesjährige Pflanze des Jahres ist so eine Neuheit, geeignet gerade auch für unser norddeutsches Wetter.“
Präsidentin Ute Volquardsen hob weiter die Bedeutung des Gütezeichens als Markensiegel mit klarem Wiedererkennungswert beim Pflanzeneinkauf hervor, im Norden gewachsen. Zudem betonte sie die Vorzüge des regionalen Fachhandels: „Unsere regionalen Betriebe bieten eine fachkundige Beratung, gepaart mit vorzüglicher Qualität der Pflanzen, und kurze, umweltschonende Wege zum Kunden.“ Der Betrieb Hartwig Bull sei zudem der Einzige in dieser Region, der Sonnenblumen und Sonnenhut züchte. Seine Sorten gehen sogar nach Amerika. Hier lasse sich die Wirtschaftskraft dieses Standortes klar erkennen.
Francesca Tischler-Brehmer, Landespräsidentin des Wirtschaftsverbandes Gartenbau Norddeutschland (WVG Nord) e. V. betonte: „Die Menschen wollen es schön haben. Ich freue mich über die rege Nachfrage der Verbraucher*innen nach Blumen und Pflanzen im Haus, auf Terrasse und Balkon sowie im Garten. Sie gestalten sich ein lebenswertes Umfeld. Das ist nach der dunklen Jahreszeit und vor allem unter dem Eindruck der Pandemie wichtig. Blumen und Pflanzen sind Dinge des täglichen Bedarfs.“ Der schleswig-holsteinische Gartenbau könne diesen Bedarf, kombiniert mit Fachwissen und standortgerechten Empfehlungen, besonders gut decken. Insbesondere die Gemüsepflanzen im eigenen Garten machen die Menschen unabhängig in der Eigenversorgung. „In diesem Sinne ist der Gartenbau systemrelevant! Unser Ziel ist es, dass die Menschen im Land leicht erkennen können, woher die Ware eigentlich kommt.“ Besonders zufrieden zeigte sich die Landesspräsidentin der Gärtner*innen Francesca Tischler-Brehmer darüber, dass nach Jahren der Vorarbeit Produktionsbetriebe und Einzelhandelsgärtnereien in Schleswig-Holstein zertifiziert und mit dem Gütesiegel „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein ausgezeichnet werden konnten. „Gesunde, frische Pflanzen aus unseren Familienbetrieben, produziert nach den hohen deutschen Standards. Die kurzen Wege sind nur einige der vielen Vorteile für alle Beteiligten. Pflanzenliebhaber*innen können ab heute die in der Region produzierten Blumen und Pflanzen an dem Logo „Im Norden gewachsen“ https://im-norden-gewachsen.de erkennen.“
Pflanzaktion für den guten Zweck
Gemeinsam pflanzten Daniel Günther, Kammerpräsidentin Ute Volquardsen und WVG Nord-Landespräsidentin, Francesca Tischler-Brehmer, mit Betriebsleiter Hartwig Bull verschiedene Pflanzenarrangements für den guten Zweck. Die Körbe mit der Pflanze des Jahres „Flammbine“, mit Petunien, Zauberglöckchen, Kleinem Fettblatt, Eisenkraut und Husarenkopf, in der Region gewachsen und mit dem Gütezeichen der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet, werden an das Erwin Wengel Haus – Senioreneinrichtung, AWO Wohnen mit Service in Trappenkamp und an die Seniorenresidenz Landhaus Tensfeld, Segeberger Str. 7 in Tensfeld gespendet.
Gartenbotschafter John Langley empfiehlt zertifizierte Zierpflanzen
„Als gebürtiger Hamburger bin ich natürlich „im Norden aufgewachsen“ und mittlerweile zwischen den Meeren in Schleswig-Holstein fest verwurzelt. In der Funktion als langjähriger Gartenbotschafter durfte und darf ich weit über die Landesgrenzen nicht nur für Medien, Gartenveranstaltungen und -schauen und in diesem Fall im Zusammenhang mit dem „Gütezeichen der Kammer" präsent sein. Dieser Qualitätsstandard vieler „ausgezeichneter" Gärtner und Gärtnerinnen lässt mich so richtig aufblühen“, meint Gartenbotschafter John Langley und begrüßte aus fachlicher Sicht das neue Angebot.
Im Norden gewachsen, ausgezeichnet mit den Gütezeichen Schleswig-Holstein
Unter der gemeinsamen Marke „Im Norden gewachsen“ bieten viele Gärtnereien Schleswig-Holsteins Zierpflanzen mit dem Gütezeichen Schleswig-Holstein an. Mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer werden seit 1965 heimische Produkte in hoher Qualität ausgezeichnet. Das gilt nun auch für Zierpflanzen: Hier steht das Gütezeichen der Landwirtschaftskammer für hochwertige regional erzeugte Pflanzen. Die Landwirtschaftskammer betont: „Die Betriebe zeichnet ein hohes Engagement aus, denn sie verpflichten sich auf freiwilliger Basis dazu, die strengeren Bedingungen zu erfüllen. Jährlich wird die Einhaltung der Kriterien vor Ort kontrolliert“. Die Verleihung des Zeichens erfolgt nach Zertifizierung durch das unabhängige Gremium des Qualitätsausschusses bei der Landwirtschaftskammer. Die regelmäßigen Kontrollen in den Gartenbaubetrieben werden durch die Fachabteilung Gartenbau der Kammer durchgeführt.
Qualitätsmerkmale zertifizierter Zierpflanzen
Zierpflanzen mit dem Qualitätssiegel sind gesunde gut gewachsen Gewächse, unbeschädigt und damit im besten Zustand. Ein gutes Kultursubstrat und eine gute Durchwurzelung gewährleisten eine gute Haltbarkeit. Die Betriebe zeichnen sich über die Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen hinausgehendes Engagement z. B. beim Wassersparen, qualitätsfördernde Kulturbedingungen, Nützlingseinsatz, soziale Standards, aus. Regelmäßige Eigenkontrollen sichern eine hohe Produktqualität. Die Kulturflächen und Gewächshäuser des Betriebes liegen in Schleswig-Holstein, und die Zierpflanzen sind in der jeweiligen Region getopft und gewachsen. Dies entspricht mindestens 80 % des Zuwachses. Auch Gemüsejungpflanzen zur Abgabe an Verbraucher*innen dürfen seit diesem Jahr mit dem Gütezeichen gekennzeichnet werden. Mit den vollständig in Schleswig-Holstein gezogenen Jungpflanzen erhalten Hobbygärtner*innen so hochwertige regionale Bewohner für Balkonkästen, Hochbeete und Nutzgärten.
Pflanze des Jahres 2021
Unter den vielen Beet-, Balkon- und Sommerblumen sticht in diesem Jahr „Flammbine“ besonders heraus. Die brandneue Bidens-Sorte – besser bekannt als Zweizahn oder Goldmarie – entfacht ein sommerlanges Blütenfeuerwerk im Garten und auf dem Balkon. Der Name ist Programm: „Flammbine“ ist ein ganzer Strauß aus vielen kleinen Blütenfackeln – und der feurige Star der Gartensaison 2021. Begehrt ist sie auch bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, die sie mit ihrem süßlichen Duft magisch anzieht. „Flammbine“ braucht einen warmen, sonnigen Standort, dann bildet sie die meisten Blüten, sie toleriert aber auch Halbschatten. Mit ihrem überhängenden Wuchs ist der Zweizahn ideal geeignet für Balkonkästen, Blumenampeln, Rabatten oder Wegränder. „Flammbine“ wird ca. 30 bis 40 cm hoch und entwickelt zwischen Frühsommer und Herbst immer wieder neue Blüten. Sie benötigt nur ein Minimum an Pflege und ist mit einem normal durchlässigen Boden und ausreichend Nährstoffen zufriedengestellt. Der Boden sollte niemals ganz austrocknen, Staunässe verträgt sie aber nicht. Von Mai bis September ist eine wöchentliche Düngung mit Flüssigdünger zu empfehlen. Eine Liste der Gärtnereien in Schleswig-Holstein, die „Flammbine“ vertreiben, findet sich unter https://pflanze-des-jahres-im-norden.de
Betrieb Hartwig Bull in Gönnebek
Die Liebe zum Detail und das Engagement in den Gärtnereien im Norden ist spürbar: Weit über 100 Arten, vielfach in mehreren Sorten, werden für die Endkunden in Gönnebek herangezogen. Dazu Kräuter, Gewürze und Gemüse für den Nutzgarten sowie Gehölze und Stauden. Inhaber Hartwig Bull ist stolz, denn auch seine Pflanzen tragen schon das Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“. Seit Anfang 2009 ist der staatlich geprüfte Agrarbetriebswirt und Gartenbaumeister selbstständig. Er ist nicht nur Produzent von Zierpflanzen, 4 er züchtet auch seit Jahren immer neue Sorten, die von Schleswig-Holstein aus in ganz Europa und sogar in Nordamerika vertrieben werden. In seinem Betrieb mit etwa 25.000 m² Glasfläche und 60.000 m² Freilandproduktion beschäftigt er 14 Festangestellte, davon zwei Meister und drei Gehilfen, sowie zehn Saisonkräfte. Mit zunehmender Spezialisierung auf Nischenprodukte und Entwickelungen eigener Konzepte hat sich Hartwig Bull am Markt ositioniert. Eigene Genetik und Züchtungen werden über eigene Marken in den Handel gebracht. Mit 350.000 Stück Beet- und Balkonpflanzen wie Petunien, Zauberglöckchen (Calibrachoa), Kleines Fettblatt (Bacopa), Eisenkraut (Verbena), Levkojen und Husarenkopf (Sanvitalia) gehört Gärtnerei Bull zu einem wichtigen Anbieter in Schleswig-Holstein. Im Spätsommer werden zusätzlich 300.000 Stück Stauden verkauft. Aus eigener Züchtungen stammen neben Rudbeckia „Sunbeckia“ (Gelber Sonnenhut), Helianthus „Suncatcher“ (Sonnenblume) auch Echinacea „SunMagic (Purpur-Sonnenhut).
Zierpflanzen als Wirtschaftsfaktor
Saisonpflanzen im Frühjahr und Frühsommer sind ein wichtiger Sortimentsschwerpunkt. In vielen Gärtnereien werden in vier Monaten bis zu 60 % des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Laut Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) belief sich der Gesamtmarkt für Blumen und Zierpflanzen für das Jahr 2020 auf rund 9,4 Mrd. Euro. Der Pro-Kopf-Umsatz bei Zierpflanzen beträgt 105 Euro jährlich; davon entfallen auf Schnittblumen 35 Euro, Zimmerpflanzen 18 Euro, Beet- und Balkonpflanzen 22 Euro, Stauden 6 Euro, Kräuter 3 Euro, Gehölze 17 Euro und Blumenzwiebeln 3 Euro. Der Umsatzanteil der Beet- und Balkonpflanzen entsprach dabei 21 % des Gesamtmarktes in Deutschland. Der Zierpflanzenmarkt hat sich im vergangenen Jahr trotz Pandemie gut entwickelt. Die Beet- und Balkonpflanzensaison verlief, mit Blick auf das starke Vorjahr, wiederum sehr gut.
Zahlen und Fakten zu Zierpflanzen
Nach Angaben des Statistikamtes Nord bauen aktuell 126 Betriebe in Schleswig-Holstein auf einer Grundfläche von 195 ha Blumen und Zierpflanzen an. Knapp 18 Mio. Beet- und Balkonpflanzen sowie Staudengewächse werden laut Statistikamt Nord jährlich für die Verbraucher herangezogen. Besonders häufig werden Stauden (4,4 Mio.), Veilchengewächse und Stiefmütterchen (4,1 Mio.) sowie Geranien, Primeln und Begonien (jeweils 1,1 Mio.) in den Handel gebracht. Mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer werden seit 1965 heimische Produkte in hoher Qualität ausgezeichnet. Das gilt nun auch für Zierpflanzen. 17 Betriebe sind bereits ausgezeichnet, darunter der Betrieb Bull. Diese 17 Betriebe ziehen knapp die Hälfte der in Schleswig-Holstein produzierten Beet- und Balkonpflanzen (rund 9 Mio. Pflanzen).
Insgesamt sind es aktuell über 700 Produkte von 260 Betrieben, die das Gütezeichen tragen, davon 75 Betriebe in der Weiterverarbeitung tätig, etwa 185 Betriebe erzeugen landwirtschaftliche Produkte (inklusive Zierpflanzen und Urlaub auf dem Bauernhof). In den vergangenen zwei Jahren gab es knapp 60 Produktneuanmeldungen für das Gütezeichen.
Gemüse und Obst
Bei Gemüse, Obst, kann man sagen, dass die Nachfrage nach Obst- und Gemüsepflanzen im Fachhandel während der Pandemie stark gestiegen ist: Die Menschen nutzen den Garten jetzt viel intensiver auch zur Selbstversorgung. Laut einer AMI-Umfrage aus dem Herbst 2020 gehen etwa 70 % der Produzenten von einer weiterhin positiven Entwicklung für Topfkräuter und Gemüsepflanzen im Einzelhandel aus. Der Trend zum eigenen Obst und Gemüse im Garten und auf dem Balkon hält an.
Kammerberatung für den Gartenbau
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein unterstützt Betriebe, gerade in Corona-Zeiten, durch fachliche Beratung, ihre Chancen zu nutzen. Im Gartenbauzentrum in Ellerhoop sichtet sie z. B. Sommerblumensorten, bewertet ihre Eigenschaften, sodass diese Erkenntnisse den Betrieben zur Orientierung und Auswahl der eigenen Sortimente dienen können. Die „Flammbine“ ist so eine Neuheit, geeignet gerade auch für norddeutsches Wetter.
Wo kann man „Flammbine“ und zertifizierte Sommerblumen kaufen?
Dieser Presseinformation beigefügt finden Sie die Listen der Betriebe, die
- Zierpflanzen mit dem Gütezeichen „Geprüfte Qualität“ der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
führen und - die Pflanze des Jahres im Norden 2021
verkaufen (vgl. auch https://pflanze-des-jahres-im-norden.de) sowie an der heutigen Saisoneröffnung dezentral teilnehmen.
Verantwortlich für den Pressetext und weitere Anfragen an: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: drixen@lksh.de
Dr. Frank Schoppa, Geschäftsführer Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland e. V., Schoppa@bdb-sh.de