„Das Ergebnis des Lehrganges ist sehr beeindruckend“, betonte Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, bei der Übergabe der Zertifikate. „Die meisten Teilnehmerinnen haben bereits mit Kindergruppen auf ihren Höfen erlebnispädagogisch gearbeitet und konnten das neu erworbene Wissen schon anwenden. Der Lehrgang habe enorm viel gebracht, und wenn so ein Projekt professionell
angegangen werde, sei eine große Nachfrage bei Eltern und Kinder vorprogrammiert“, so die Präsidentin der Landwirtschaftskammer.
18 Jahre Bauernhofpädagogik in Schleswig-Holstein
Seit 18 Jahren führt die Landwirtschaftskammer den Lehrgang Bauernhofpädagogik durch. Diese Zusatzqualifikation befähigt, hochwertige erlebnispädagogische Angebote auf Höfen durchzuführen, um damit einen Einkommensbeitrag zu erwirtschaften. Durch den hohen Praxisanteil und der betriebs- und persönlichkeitsorientierten Konzeption sowie vieler kreativer Methoden ist dieser Kurs bundesweit einmalig und weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins bekannt. Die Teilnehmerinnen aus Schleswig-Holstein wurden aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein (MLLEV) und der EU (ELER) gefördert.
Auch weiterhin große Nachfrage nach dem Lehrgang
In den letzten 18 Jahren haben 412 Lehrgangsteilnehmer/-innen das Zertifikat erhalten. Immer mehr Bauernhöfe öffnen ihre Türen, um wertvolle Bildungsarbeit zu leisen. Für den Lehrgang im nächsten Jahr haben sich schon weitere Innovationsbegeisterte angemeldet.
Bauernhöfe sind ideal für Kinder
Der Bauernhof ist ein attraktiver Erlebnisort für Kinder. Egal ob Kindergartenkinder, Schulkinder, Ferienkinder oder Geburtstagskinder, auf dem Bauernhof können sie unvergessliche Tage erleben. Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist mittlerweile viel mehr als eine reine Produktionsstätte für Nahrungsmittel. Heutzutage sind typische Hofarbeiten und die jahreszeitlichen Tätigkeiten in der Natur, mit Tieren und Pflanzen Balsam für viele große und kleine Menschen.
Schulklassen auf dem Bauernhof
Inzwischen wird der Bauernhof als „Lernort“ auch für Schulklassen sehr geschätzt. Der Bauernhof ist der Ort, wo Lebensmittel entstehen, wo die Natur eine wichtige Existenzgrundlage darstellt und wo Nachhaltigkeit hautnah erlebt werden kann. Seit September 2019 werden Höfe, die Schulklassen empfangen, mit einer Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Hofbesuch vom Bildungsministerium unterstützt.
Auf dem Bauernhof kann Wissen zum Erfahrungsschatz werden, und so den Menschen prägen. Positive Kindheitserlebnisse sind auf dem Bauernhof eine der effektivsten Möglichkeiten, den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu fördern.
Da diese Art von Wissensvermittlung pädagogisches Basiswissen sowie Kenntnisse in Gruppenführung, Rhetorik und Sinnesschulung bedarf, hat die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, zusammen mit der Pädagogin Christine Hamester-Koch, den Lehrgang Bauernhofpädagogik konzipiert. Der Lehrgang wurde in vier Blöcken innerhalb des letzten halben Jahres in Futterkamp und auf Fehmarn durchgeführt.
Janne Bothmann, Husby (Kreis Schleswig-Flensburg)
Carla Justine Halske, Lübeck
Inga-Kristina Johannsen, Handewitt (Kreis Schleswig-Flensburg)
Jessica Köpke, Nessendorf (Kreis Plön)
Anneke Kruse, Quickborn (Kreis Pinneberg)
Christiane Paulsen, Steenfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
Anne Rahlf, Seedorf (Kreis Herzogtum Lauenburg)
Johanna Sierck, Kropp (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
Kathrin Volquardsen, Reußenköge (Kreis Nordfriesland)
Der Lehrgang vermittelt Grundlagen und Hintergründe zu folgenden Themen:
- Schatzkammer Bauernhof
Eigene Wertschätzung für sich und den Hof mobilisieren
Persönliche und betriebliche Ressourcenanalyse
Bedürfnisse der Menschen in der heutigen Zeit, Defizite benennen
Was bietet der landwirtschaftliche Betrieb diesbezüglich? - Pädagogische Grundlagen
- Betriebliche und rechtliche Grundlagen
- Wirtschaftlichkeitsberechnung
- Der Bauernhof, ein idealer Lernort für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
- Entwicklung eines betriebs- und persönlichkeitsorientierten Angebotes
- Praktisches Lernen auf Bauernhöfen mit Exkursionen zu besonderen Betrieben
Weitere Anfragen an: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: drixen@lksh.de