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Heimisches Produkt mit neutraler CO2-Bilanz: Kammer gibt Startschuss für Kompetenzzentrum Weihnachtsbäume

Heute haben die Landwirtschaftskammer und die Arbeitsgemeinschaft der schleswig-holsteinischen Weihnachtsbaumproduzenten auf Gut Augustenhof (Rendsburg-Eckernförde) die Saison für Weihnachtsbäume und Schnittgrün eröffnet.

Die Preise für Weihnachtsbäume mit 18 bis 23 € für den laufenden Meter liegen für Qualitätsware auf Vorjahresniveau. Mit den Qualitäten der Bäume zeigt sich der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten zufrieden. Foto: Isa-Maria Kuhn

Betriebsleiter Wolf-Oliver Graf von Baudissin sprach vor dem Hintergrund von Klimawandel und Plastikmüll. „Der Weihnachtsbaum ist klimaneutral. Es gibt keinen Grund, auf den natürlichen Weihnachtsbaum zu verzichten. Allerdings sollte unbedingt auf den Plastikbaum verzichtet werden. Weihnachten mit echtem Baum dagegen können wir mit gutem Gewissen feiern. Unsere heimischen Kulturen binden bis zu 145 t Kohlendioxid je Hektar und sind zusätzlich noch Sauerstofflieferant.“ Als wichtiges Verkaufsargument heimischer Bäume führte er deren Regionalität an. Diese bedeute mehr Frische und Wertschöpfung im ländlichen Raum bei weniger Transport.

Neues Kompetenzzentrum Weihnachtsbäume
Zur Unterstützung der heimischen Produzenten hat die Kammer in dieser Saison das Kompetenzzentrum Weihnachtsbäume ins Leben gerufen. Das erläuterte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, am Vormittag auf Augustenhof. Dies besteht abteilungsübergreifend aus einem kleinen Team ausgewiesener Fachleute und Spezialisten, die Weihnachtsbaumproduzenten im Lande umfassend mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. „Wir kombinieren hier unsere Expertise in den Bereichen Produktion, Pflanzenschutz, Vermarktung, Arbeitswirtschaft und Versuchswesen, um ein komplettes Beratungsangebot rund um den Weihnachtsbaum vorzuhalten. Damit unterstützen wir die Erhaltung der Leistungsfähigkeit unserer örtlichen Produzenten und gewährleisten weiterhin die hohe Qualität der heimischen Weihnachtsbäume für den Verbraucher bei ständig steigenden Anforderungen“, sagte sie und stellte die zuständigen Kollegen vor. Das Kompetenzzentrum ist nicht an einem Ort ansässig. Die Kollegen kommen aus Ellerhoop und dem Kreis Rendsburg Eckernförde. Sie vernetzen sich digital und sind für Produzenten im ganzen Land Ansprechpartner.

Preise sind stabil

Wie Axel-Werner Graf von Bülow anlässlich des Pressetermins berichtete, liegen die Preise mit 18 bis 23 € für den laufenden Meter bei Qualitätsware auf Vorjahresniveau. Mit den Qualitäten der Bäume zeigt sich der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten zufrieden. Der teilweise trockene Sommer konnte den Pflanzen dank ihrer tief ins Erdreich ragenden Wurzeln und damit guter Wasserversorgung nichts anhaben.

Das Gut Augustenhof in Zahlen

Das Gut Augustenhof der Familie von Baudissin vermarktet einen Teil seiner Bäume direkt. Seit 1996 wurde die Direktvermarktung stetig ausgebaut. Das hat seine Ursache in der idealen Verkehrsanbindung zwischen dem Dänischen Wohld, Kiel (ca. 15 km) und Eckernförde (ca. 10 km). 1986 wurde mit der Produktion von Weihnachtsbäumen begonnen. Der Endverbraucher möchte wissen, wo und wie produziert wird und der Baumkauf soll zum Familienerlebnis werden. Weitere Informationen unter www.gut-augustenhof.de

  • Ca. 250 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon etwa 75 ha Weihnachtsbäume, überwiegend Nordmanntannen für Weihnachtsbaumproduktion, Nordmanntannen und
    Nobilistannen für Schnittgrünproduktion.
  • Der Ackerbau (Raps, Gerste und Weizen) wird mit zwei weiteren Nachbarbetrieben in Kooperation bewirtschaftet.
  • 1 Betriebsleiter, 4 Vollzeitkräfte während des ganzen Jahres, ca. 6 Saisonarbeitskräfte im Frühjahr für die Pflege und im Herbst für die Ernte der Weihnachtsbäume.
  • 4-jährige Pflanzen aus Ambrolauri Slugi (georgisches Herkunftsgebiet zwischen dem großen und kleinen Kaukasus).
  • Dünger: Nach Bodenuntersuchungen wird pflanzenbedarfsgerecht gedüngt.
  • Unkrautbekämpfung: durch Handarbeit und mechanisch.
  • Schädlingsbekämpfung: nur nach Schadschwelle, auch mit natürlichen Produkten wie z. B. Netzschwefel.
  • Fungizidbekämpfung: Wird meist vermieden durch den Bodenschnitt (der unterste Astkranz wird abgefräst), dadurch entsteht eine natürliche Belüftung in der Kultur.
  • Weitere Pflegemaßnahmen: mit Hand- und Heckenscheren, daher enormer Pflegeaufwand während des gesamten Jahres, um gesunde Bäume zu produzieren.
  • Ernte ab dem 7. Standjahr.
  • Der Groß- und Einzelhandel wird bundesweit mit Nordmanntannen und Schnittgrün beliefert.

Fakten zu Weihnachtsbaumkulturen

Weihnachtsbäume werden heute nur noch zu einem geringen Teil aus dem Forst entnommen. Vor etwa 50 Jahren begann der Anbau von Nadelgehölzen auf separaten Flächen und ist für viele landwirtschaftliche Betriebe zu einer wichtigen Sonderkultur geworden. In Schleswig-Holstein wachsen auf rund 2.000 ha in über 200 Betrieben nahezu 20 Mio. Weihnachtsbäume, davon über 90 % Nordmanntannen (Abies nordmanniana). Die restlichen 10 % bilden Blaufichten (Picea pungens „Glauca“), Rotfichten (Picea abies), Nobilistannen (Abies procera) und einige andere Tannenarten. Geschlagen werden pro Saison hierzulande zirka 650.000 bis 700.000 Bäume. Anbauflächen findet man über ganz Schleswig-Holstein, wobei ein Anbauschwerpunkt aufgrund klimatischer Vorteile im Bereich der Ostseeküste liegt. Bis zu zehn Jahre dauert es, bis ein Baum verkaufsfertig ist.

Pflegetipps für Weihnachtsfans

Weihnachtsbäume sind ein Naturprodukt, das wie ein Blumenstrauß sorgfältig behandelt werden möchte, um möglichst lange schön auszusehen:

  • Nehmen Sie den Baum rechtzeitig aus dem Netz, damit sich die Zweige
    senken können.
  • Stellen Sie ihn in einen Eimer mit Wasser und an einen kühlen Ort.
  • Bevor der Baum in den Ständer gestellt wird, sollte das Stammende frisch
    anschnitten werden.
  • Ideal ist ein Weihnachtsbaumständer mit Wasserbehälter, wobei ein etwa
    2 m hoher Baum bis zu 2 l Wasser am Tag benötigt.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 0 43 31 94 53-111, ikuhn@lksh.de