Künftig entfallen auf den sieben Versuchsstationen die Arbeitsschritte der Nacherntebearbeitung der Ernteproben. Nach der Ertragserfassung durch die Parzellenmähdrescher werden die Proben noch auf den Mähdreschern mit Barcodes versehen und feuchtigkeitsstabil verpackt. Die Proben stehen spätestens unmittelbar am Morgen des Folgetags in Rendsburg zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Im Probeneingangsbereich werden die Proben gesammelt und anhand von Prioritätenplänen sortiert.
Dabei steckt in jeder Tüte eine Probe von jeweils einer Versuchsparzelle, sodass die folgenden Analysen nicht anhand von Mischproben erfolgen. Dies trägt zur gesteigerten Genauigkeit der Versuchsergebnisse bei. Zunächst kommen die Proben in die Probenreinigung, um Abputz, Spreu, Dreck, etc. von der marktfähigen Ware zu trennen.
Bereits in diesem Schritt erfolgt die vollautomatische Erfassung der Gewichte der einzelnen Fraktionen, sodass die gereinigte Ernteprobe mit dem Nettogewicht marktfähiger Ware übrig bleibt. Diese Probe durchläuft dann die weiteren Untersuchungsschritte über die Ermittlung des Tausendkorngewichtes, der Kornfeuchtigkeit, des Hektolitergewichts, des Rohproteins, des Ölgehalts und weiterer Parameter.
Nach der Probenreinigung erfolgt die Erfassung des Tausendkorngewichtes, der Kornfeuchtigkeit und weiterer Parameter, die Datenerfassung und -übertragung erfolgt digital unmittelbar auf die zentrale Versuchsdatenbank zur weiteren Verrechnung der Versuche. Die Werte werden alle mittels digitaler Datenerfassung über den Bar-Code den entsprechenden Versuchsparzellen auf der zentralen Datenbank zugeordnet. Auf diesem Weg wird es möglich, dass die vollständigen Ernteparameter spätestens 48 Stunden nach dem Parzellendrusch auswertbar vorliegen.
Für nur noch wenige Parameter wie zum Beispiel die Fallzahl oder Backeigenschaften beim Weizen sowie beispielsweise Glucosinolatgehalte beim Raps werden Proben an das Bundessortenamt oder andere weitergeschickt. Mit dem der zentralen Probenbereitung sichert die Landwirtschaftskammer, dass die Versuchsergebnisse zukünftig in noch besserer Qualität der Praxis sehr schnell zur Verfügung stehen. Ein Faktor, der in Zeiten unsicherer Witterungskonstellationen und immer schnelllebigeren Logistikabläufen auf Betriebs- und Handelsebene entscheidend ist.