Die nach der Nässeperiode nun schon über Wochen anhaltende Phasen ohne nennenswerte Niederschläge, viel Sonnenschein und zum Teil starken Winden ließen den Oberboden schnell abtrocknen und erhöhen nun das Potenzial für Winderosionsereignisse.
Insbesondere die sandigen, frisch bestellten Ackerflächen der Geest und Vorgeest neigen bei starken Windereignissen zur Winderosion. Bodenerosion durch Wind ist ein natürlicher Prozess, den man zwar durch eine ausreichende Bodenbedeckung oder durch das Aufrechterhalten rauer Bodenoberflächen vermindern, jedoch auf leichten sandigen Ackerstandorten kaum ganz verhindern kann. Auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Maßnahmen im Rahmen von Cross-Compliance auf den ausgewiesenen Winderosionskatasterflächen kann Bodenerosion nicht vollständig unterbinden, aber einen wertvollen Beitrag zur Erosionsminderung leisten.
Winderosion lässt sich zusätzlich reduzieren, wenn Bodenbearbeitungsmaßnahmen an Tagen mit hoher Erosionsgefährdung unterbleiben könnten. Neben dem Schutz der eigenen Ackerflächen kann hierdurch auch eine Gefährdung des Straßenverkehrs im ackernahen Bereich vermieden werden. Hierfür ist seit Kurzem eine Prognose der Winderosionsgefährdung über das für landwirtschaftliche Betriebe frei nutzbare Portal „ISABEL“ des Deutschen Wetterdienstes nutzbar.
Über die Internetstartseite der Landwirtschaftskammer (Agrarwetterdienst für Landwirte) können sie sich als Landwirt einloggen und finden unter Mein Agrarwetter-Pflanzenbau (www.lksh.de/#wetter) für auswählbare Wetterstationen wertvolle, aktuelle pflanzenbauliche Hinweise und Prognosen. Im unteren Bereich sind detaillierte Prognosen zur Winderosionsgefährdung ausgewiesen.