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Umwelt- und Landwirtschaftsminister Albrecht stellt Jahresbericht 2020 zur biologischen Vielfalt vor

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht hat den besonderen Wert des biologischen Klimaschutzes für die Zukunft in Schleswig-Holstein herausgestellt. „Der Klimawandel stellt gemeinsam mit dem Artensterben und dem fortschreitenden Verlust natürlicher Lebensräume eine der großen aktuellen Herausforderungen auch für unser Land dar“, sagte der Minister anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Jahresberichts 2020 zur biologischen Vielfalt: „Als Land unternehmen wir verstärkte Anstrengungen für den biologischen Klimaschutz. Dies betrifft insbesondere die Neuwaldbildung, die Wiedervernässung von Mooren und Moorböden sowie die Grünlandoptimierung.“ Ziel sei es, den CO2-Ausstoß im Land spätestens bis 2030 jährlich um bis zu 700.000 Tonnen zu reduzieren.

Moore binden eine große Menge an CO2. Foto: Pixabay

Neben der Reduzierung des Energieverbrauches und dem Ausbau Erneuerbarer Energien kann auch der konsequente Ausbau des Biologischen Klimaschutzes einen entscheidenden Beitrag hierzu leisten. Insbesondere Moore müssten viel stärker als bislang als effiziente CO2 Speicher betrachtet werden, nachdem sie über Jahrhunderte nur als „Unland“ angesehen wurden, das vordringlich zu „kultivieren“ war. Die Moorfläche in Schleswig-Holstein entspricht circa neun Prozent der Landesfläche, wobei der größte Teil durch Entwässerung und Torfabbau ökologisch entwertet wurde und heute weitgehend landwirtschaftlich genutzt wird. Dies hat zur Folge, dass die Moore sich als Folge der Entwässerung zu einem CO2-Emittenten entwickelt haben und ihrer ökologischen Rolle als CO2-Senke nicht mehr nachkommen können. Zudem könnten im Bereich mineralischer Böden durch Neuwaldbildung und die Umwandlung von Acker in Grünland CO2-Speicherpotentiale in größerem Maßstab geschaffen werden.

„Das Land hat für den biologischen Klimaschutz schon viele Umsetzungsschritte angestoßen, hier sei auch ausdrücklich die vorbildliche Arbeit der Stiftung Naturschutz und der Landesforsten hervorgehoben“, betonte Albrecht. „Auch die Fördervorhaben im Bereich des Vertragsnaturschutzes und des Ökolandbaus haben Wirkungen entfaltet. Um die Ziele zu erreichen, müssen wir aber weitere Potenziale nutzen. Hierzu werden neue Programme und zusätzliche Mittel des Landes bereitgestellt werden.“

Der Bericht informiert zudem über Aktivitäten im Bereich des Naturschutzes wie bspw. den Flora-Fauna-Habitat-Bericht 2019, die positive Entwicklung des Fischotters in Schleswig-Holstein und das im Rahmen der UN-Dekade zur Biologischen Vielfalt ausgezeichnete Projekt der Christian-Albrechts-Universität zur Bedeutung des Eschentriebsterbens für die Biodiversität von Wäldern.

Schwarzwildbestände hoch – Albrecht: „ASP-Prävention ist weiterhin erforderlich“

Hinsichtlich der Jagdstrecken zeigten sich in diesem Jahr unter anderem witterungsbedingt leichte Veränderungen. Beim Niederwild waren im Jagdjahr 2019/2020 leichte Zuwächse bei den Hasen und den Fasanen zu verzeichnen. Die Strecken bei Waschbär, Marderhund und Nutria, alles sogenannte invasive Arten, sind weiterhin kräftig gestiegen. Die Schalenwildbestände bleiben auf anhaltend hohem Niveau und bedürfen weiterhin einer intensiven Bejagung.

Hervorzuheben ist die höchste Schwarzwildstrecke seit Bestehen der Jagdaufzeichnungen in Schleswig-Holstein. Im Jagdjahr 2019/20 haben Jägerinnen und Jäger mit 19.864 Stück Schwarzwild die höchste jemals erzielte Strecke in Schleswig-Holstein erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Sinne der Prävention zur Afrikanischen Schweinepest muss der Bestand dringend verringert werden. Dies ganz besonders aufgrund der Tatsache, dass die Afrikanische Schweinepest in diesem Jahr Deutschland die Bundesländer Brandenburg und Sachsen erreicht hat und sich weiter auszubreiten droht. „An dieser Stelle möchte ich daher allen Jägerinnen und Jägern im Land für ihr Engagement danken. Angesichts der vorrückenden Tierseuche sind auch weiterhin erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Schwarzwilddichte im Land zu reduzieren, so dass das Infektionsrisiko vermindert werden kann“, sagte Albrecht.