Aktuelles

Rapspreise auf Allzeithoch

Leere Lager - bei Bauern, Händlern und Exporteuren - sowie eine sehr starke Nachfrage, sowohl von den Ölmühlen als auch vom Weltmarkt, treiben die Rapspreise auf immer neue Höchststände. Diese Woche erreichten die Rapspreise in Europa ein neues Allzeithoch, doch bis zur neuen Ernte dauert es noch ein paar Monate. Das stützt die Preise.

Rapskurse wie zuletzt in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Foto Pixabay

In der zweiten Märzwoche übertrafen die Rapspreise ihre bisherigen Höchstmarken der Jahre 2012, 2011 und 2008 und stiegen zeitweise auf 525 Euro! Ein neues Allzeithoch.

Ein Grund für die außergewöhnliche Preisrallye bei der schwarzen Ölsaat sind, neben den sehr hohen Preisen für Sojabohnen und Pflanzenölen, die nahezu leergeräumten Rapslager bei Landwirten, Händlern und Ölmühlen. Doch bis zu neuen Ernte vergehen noch etliche Monate, sowohl in Europa als auch in Kanada.

Das europäische Analystenhaus Strategie Grains hat in seiner monatlichen Schätzung die Rapsbestände in der Europäischen Union und in Großbritannien zum Ende der laufenden Saison 2020/21 nochmals gesenkt. Begründet wurde das mit der anhaltend hohen Nachfrage der Ölmühlen, infolge der sehr attraktiven Gewinnmargen.
Hinzu kommt: Die Importe bleiben offenbar hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, vor allem aus der Ukraine. Vor diesem Hintergrund kletterten die europäischen Rapspreise diese Woche auf ein neues Allzeithoch.

Die europäischen Rapsbestände schrumpfen immer weiter. Das Analystenhaus Strategie Grains senkte seine Prognose für Endbestände in der EU und im Vereinigten Königreich um weitere 180.000 Tonnen auf 1,1 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 800.000 Tonnen gegenüber der vorigen Saison. Ursache ist die starke Zunahme der Verarbeitungsmengen der Ölmühlen. Verschärft wurde die Knappheit durch die kleine kanadische Ernte im vorigen Jahr und die hohen Verkäufe zum Beginn der Saison. Die kleineren ukrainischen Rapsimporte können durch einen deutlichen Anstieg der australischen Rapsimporte nur teilweise ausgeglichen werden, heißt es. Die Importe aus Kanada dürften (für die erste Hälfte der Saison) auf ähnlichem Niveau wie im vorigen Jahr gelegen haben. Vor allem China hat während der gesamten Corona-Pandemie reichlich Getreide, Ölsaaten und Pflanzenöle gekauft, vor allem um die wachsende Schweineherde zu versorgen, was zu enormen Preissteigerungen auf den Getreide- und Ölsaatenmärkten führte.

Im Markttelegramm vom 10.03.2021  finden Sie aktuelle Kurse für Raps in Schleswig-Holstein.

Ein dreiwöchiges Probeabo des Markttelegramm erhalten Sie durch ein Anfrage per Mail: hier.