Zwar sorgen positive Umweltverhältnisse, wie die hohe Sonneneinstrahlung für hohe Qualitäten (zum Beispiel Energiekonzentration), jedoch vermindern die Zuwachseinbußen den Ertrag (entsprechend Energieertrag) dieses qualitativ hochwertigen Futters.
Die zeitlich und räumlich ungleichmäßig verteilten und teilweise starken Niederschlagsereignisse führten zu ausreichend pflanzenverfügbarem Wasser im Oberboden und daraufhin zu zufriedenstellenden Zuwachsraten zu Beginn des zweiten Aufwuchses. Jedoch kann auf zur Trockenheit neigenden Böden (zum Beispiel hoher Sandanteil) dieses Wasser nicht lange gehalten werden und es besteht das Potenzial der schnellen Verdunstung durch die hohe Sonneneinstrahlung.
In den Grünlandregionen des Mittelrückens und der Westküste wird laut Berechnungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung die Dürre im Oberboden als moderat eingestuft. Die nutzbaren Feldkapazitäten (nFK) liegen hier bei zirka 20 bis 40 %. Somit ist der Graszuwachs stark eingeschränkt und läuft aktuell „auf Sparflamme“, denn ab einer nutzbaren Feldkapazität unter 30 % tritt Trockenstress ein. Auch in tieferen Bodenschichten (zirka 0 – 180 cm) wird eine ungewöhnlich hohe Trockenheit bis zur moderaten Dürre angezeigt. Es sind somit keine Wasserreserven vorhanden und eine Wassernachlieferung über den kapillaren Aufstieg aus dem Unterboden kann nur bedingt stattfinden. Das Graswachstum ist also fast ausschließlich von Niederschlagereignissen abhängig.
Folglich sollten Futterbaubetriebe, die auf zur Trockenheit neigenden Böden wirtschaften, mittelfristig über den vermehrten Anbau tiefwurzelnder und somit trockenheitsresistenter Futterpflanzen beziehungsweise Gräser-Mischungen nachdenken, um das Risiko hoher Ertragseinbußen durch die zukünftig vermehrt auftretenden Dürrephasen zu entgehen.