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Wintergerstenernte hat begonnen

Im Land hat die Wintergerstenernte begonnen, die Erntebedingungen sind gut. Wind und warmes Wetter sorgen dafür, dass trocken gedroschen werden kann. In der kommenden Woche wird die Prognose des Statistikamtes Nord erwartet. Alle Wintergetreidebestände konnten regional unterschiedlich nach Angaben der Landwirtschaftskammer von der feuchten Witterung im späten Frühjahr profitieren und sehr hohe Bestandsdichten realisieren.

In Schleswig-Holstein hat die Gerstenernte begonnen. Foto: Henning Schuch, Landwirtschaftskammer

Teilweise trat, durch die starken Niederschläge Ende Juni, Lager bei der Gerste und vereinzelt auch Hagelschaden auf, aber insgesamt dürfte es auf ein sehr hohes Ertragsniveau in Schleswig-Holstein hinauslaufen. (Vereinzelt, auf sehr leichten Standorten, sind wegen der Trockenheit leichtere Hektolitergewichte zu erwarten).

Auch die Sommerungen haben wie bereits im Vorjahr sehr von der Frühjahrsentwicklung und der guten Wasserversorgung profitiert, sodass hier ebenso eine sehr gute Ernte erwartet werden darf. Nach den guten Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst konnten weitestgehend alle Wintergetreide- und Winterrapsflächen bestellt werden. Nach wie vor ist Weizen die wichtigste Marktfrucht im Ackerbau gefolgt von Gerste und Raps auf dem dritten Platz, dessen Anbaufläche nur noch bei rund 60.000 ha liegt.

Die Ernte ist gerade erst gestartet, in ein bis zwei Wochen regional unterschiedlich werden dann nach der Gerste auch Raps und Weizen geerntet. Abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss, wenn alles eingefahren ist. Diese Infos können daher nur ein erster Ausblick sein.

Marktlage für Gerste

Hinsichtlich des Preises hat die Gerste in den vergangenen zwei Wochen einen Absturz hingelegt. Die Terminkurse zur Lieferung in der Ernte sind auf das Niveau von Ende April zurückgefallen. Das heißt, von deutlich über 180 €/t ging es zurück auf rund 165 €/t. Nun ist in beide Richtungen Luft. Der Preisverfall ist saisontypisch, doch vieles ist in dieser Saison untypisch. Im Vorjahr wurden zu diesem Zeitpunkt je Tonne 20 Euro weniger aufgerufen. Für eine kurzfristige Lieferung mit alterntiger Gerste wurde in den vergangenen Wochen allerdings rund 60 Euro mehr geboten. Dies zeigt, dass die Nachfrage anhaltend hoch liegt. Der Bedarf an Futtergerste besteht fortwährend aus der Veredelungsregion Südoldenburg. Und auch im Exportgeschäft ist Gerste gefragt. Bestehende Kontrakte für Ware der Ernte 2021 werden in den kommenden Wochen am Hamburger Hafen abgewickelt. Typische Importländer sind China, Saudi-Arabien und Länder Nordafrikas. Auf der Liste der produzierenden Länder für den europäischen Export steht Deutschland an zweiter Stelle nach Frankreich, an dritter Stelle folgt Rumänien.

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