Allerdings wird für die Bodenheugewinnung eine längere Schönwetterperiode von etwa 5 bis 7 Tagen benötigt. Vor der Mahd sollte der Bestand und der Boden abgetrocknet sein, sonst verlängert sich die Feldliegezeit. Es gilt also, die Wettervorhersagen im Blick zu behalten, dabei kann auch das agrarmeteorologische Informationssystem ISABEL für Schleswig-Holstein helfen, welches für die verschiedenen Wetterstationen im Bereich Pflanzenbau/Grünland auch Angaben zu Bodenfeuchten und Prognosen zum Heutrocknungsgrad bietet.
Gelingt es nicht, das Gras bis auf Trockenmassegehalte (TM) von über 85 % zu trocknen, droht während der Schwitzphase Selbsterhitzung bis hin zur Entzündung sowie ein hohes Risiko für Schimmelbildung während der Lagerung. Um Auswaschungsverluste und Qualitätsminderung durch zu früh einsetzenden Regen zu vermeiden, empfiehlt sich in einer solchen Situation die Produktion von trockener Silage (45-60 % TM) oder Heulage (60-75 % TM), notfalls auch das Wickeln von nicht ganz trockenem Heu. Da ab TM-Gehalten von über 60 % fast keine Milchsäuregärung mehr stattfindet, ist auf einen hohen Pressdruck, eine gute Folienqualität und ausreichend Folienlagen (mindestens 8) und vorsichtiges Ballenhandling zu achten, damit bis zur Verfütterung Gasdichtigkeit gewährleistet ist.
Dr. Susanne Ohl, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein