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Dem Raps schaden die nassen „Füße"

Der Oktober 2023 ist endlich beendet und wird uns als einer der regenreichsten in Erinnerung bleiben. In vielen Regionen an der Westküste sind im Oktober mehr als 150 bis 200 l/m² an Niederschlag gefallen. Die andauernde Nässe hat vor allem im Raps Spuren hinterlassen. Durch Staunässe und damit einhergehenden Sauerstoffmangel leiden Rapspflanzen unter einem oxidativen Stress.

Violett verfärbter Raps durch Staunässe. Foto: Ludger Lüders, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Bemerkbar macht sich dieser durch eine verstärkte Anthocyanbildung, welche wiederum einhergeht mit einer auffälligen rötlich-violetten Verfärbung der Blätter. Auf der Geest ist die Symptomatik deutlich geringer ausgeprägt. Stärker betroffen sind meist Rapsbestände auf schweren Böden mit verhaltener Einzelpflanzenentwicklung oder sehr schluffige Böden, welche nach üppigen Niederschlagsereignissen stark verschlämmt sind. Begünstigt wird die Symptomatik auch durch die weiterhin sehr milden Temperaturen, bei der die Pflanzen eigentlich wachsen möchten, aufgrund der anhaltenden Nässe in der Entwicklung aber stagnieren. Des Weiteren leidet die Wurzelentwicklung (Pfahl- und Feinwurzeln) extrem unter der Nässe. Was dem „gestressten“ Winterraps helfen würde, ist zweifelsohne eine geringe Niederschlagsintensität und eine damit einhergehende abnehmende Wassersättigung der Böden. In den meisten Fällen werden sich die Rapspflanzen dann zügig erholen. Weitere Infos lesen Sie in unserem Warndienst.

Ludger Lüders, Landwirtschaftskammer SH