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Landwirtschaftskammer präsentiert – dieses Jahr mit Abstand – die schönsten Weihnachtssterne aus Schleswig-Holsteins Gärtnereien

Weihnachtssterne sind aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken: Sie werden regional angebaut und gehören zu den Verkaufsschlagern in der Weihnachtszeit – auch oder vielleicht gerade in der Corona-Pandemiezeit. Die Landwirtschaftskammer präsentierte heute, natürlich mit Abstand, die schönsten Weihnachtssterne aus Schleswig-Holstein, und zwar im Kreis Segeberg bei Inga Balke, Gärtnerei Krayenhagen in Nützen.

Betriebsleiterin Inga Balke (li.), Kammerrepräsentant Heiko Rahlf und Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, präsentierten verschiedene Sorten Weihnachtssterne in der Gärtnerei Krayenhagen in Nützen. Foto: Daniela Rixen, Landwirtwirtschaftskammer

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, hob im Rahmen des Pressetermins die enorme Bedeutung der Weihnachtssterne für den Gartenbau in der Region hervor. Besonders jetzt während der Pandemie sei wirtschaftliche Stabilität einer ganzen Branche ein wichtiger Faktor für Schleswig-Holstein. Etwa 110 Mio. Euro Umsatz macht der Einzelhandel in der Vorweihnachtszeit mit Weihnachtssternen in Deutschland, davon wird der Großteil in Deutschland kultiviert, eine halbe Mio. Stück in Schleswig-Holstein. „Der Weihnachtsstern ist das wichtigste Produkt für die Erzeuger in dieser Zeit. Denn wie kein anderes regionales Saisonprodukt ist der Weihnachtsstern ein Symbol für die gemütliche Weihnachtszeit. Gerade in diesen unruhigen Zeiten bekomme er noch mehr Gewicht, betonte Ute Volquardsen und sagte weiter: „Die Menschen bleiben zu Hause und möchten es sich dort besonders schön machen, gerade in der Adventszeit, die jetzt bald beginnt, da gehören auch Weihnachtssterne mit dazu.“

Inga Balke, Inhaberin der Gärtnerei Krayenhagen, präsentierte der Öffentlichkeit in diesem Jahr „mit Abstand“ die schönsten Weihnachtsstern-Neuheiten. Darunter eine wahre Augenweide – die neue Sorte mit dem Namen ,J’adore‘. Der Name ist Programm, denn übersetzt aus dem Französischen heißt er „Ich verehre, bewundere oder gar vergöttere dich!“ Also eine wahre Liebeserklärung an diesen Stern oder vielleicht sie oder ihn, der dieses besondere Gewächs geschenkt bekommt. ,J´adore‘ begeistert mit den Farben Weiß, Hellrosa und Pink. Rund 4.000 Exemplaren sind in Nützen zu bewundern. Die neue Sorte unterscheidet sich durch die Brakteenform (Hochblätter) und die Farbgebung von den anderen Sorten. Insgesamt produziert Inga Balke in ihrem Betrieb fast 65.000 Weihnachtssterne unterschiedlichster Farben und Formen. Es gibt sie in Weiß oder Rosa mit glatten, gesprenkelten oder geriffelten Brakteen (Hochblätter). Die Farbvarianten haben in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Dennoch sind rund 85 % immer noch im klassischen Rot zu finden.

Der Betrieb von Inga Balke besteht aus einer Fläche von etwa 10.000 m2 beheizbarer Glasfläche und 1.200 m2 Freifläche. Inga Balke erklärt, dass besonderer Wert auf stabile und gesunde Pflanzen gelegt wird. Das „Herz des Betriebes“ besteht neben der Inhaberin auch aus einem Gärtnermeister, zwei Gärtnergesellen, einer Auszubildenden und einer Teilzeitkraft.

In Rekordzeit verkaufsreif
Weihnachtssterne werden in zwölf bis 20 Wochen zu prächtigen Blühpflanzen herangezogen. Wie die Landwirtschaftskammer mitteilt, ist es eine logistische Meisterleistung, die Pflanzen schnell und in langlebiger Qualität an die Kunden zu bringen. Denn Weihnachtssterne vertragen keinen Transportstress. Regionalität im Anbau kommt daher nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Qualität der Pflanzen.

Transport nach Hause und Pflege
Für den Transport nach Hause sollten Weihnachtssterne locker in Papier gegen die Kälte eingewickelt und zügig nach Hause transportiert werden, da die Pflanzen kälteempfindlich sind. Der Weihnachtsstern benötigt keine anspruchsvolle Pflege, wohl aber einen sonnigen Platz und nasse Füße mag er nicht, also nicht zu viel gießen.

Weihnachtssterne: Zahlen und Fakten
Mit etwa 85 % werden nach wie vor hauptsächlich rote Weihnachtssterne verkauft. Nach Angaben von Stars for Europe (SfE), der Marketinginitiative der Züchter von Weihnachsternen, wird der größte Teil der andersfarbigen Sterne bereits vor dem ersten Advent verkauft, diese Sterne bereichern vor allem das Herbstsortiment. In Schleswig-Holstein werden nach Angaben des Statistikamtes Nord rund eine halbe Million Weihnachtssterne erzeugt, deutschlandweit sind es knapp 17 Millionen. Bundesweit liegt der Marktanteil der Weihnachtssterne bei 10 % laut Marktdaten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und wird damit nur noch von den Orchideen bei den blühenden Zimmerpflanzen übertroffen. Die Landwirtschaftskammer unterstützt die Qualitätssicherung regionaler Produkte aus Schleswig-Holstein unter anderem mit ihrem Gütezeichen Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein, welches seit neuestem auch für Zierpflanzen vergeben wird. Derzeit führen es 16 Gärtnereien, das entspricht rund 10 Millionen Pflanzen. Sie können mit dem Qualitätssiegel der Landwirtschaftskammer ihren regionalen Anbau bewerben. Auch der Betrieb von Inga Balke gehört dazu.

Aus warmen Gefilden
Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Pflanze mit Seefahrern von Amerika nach Europa gebracht. Der Weihnachtsstern stammt ursprünglich aus wärmeren Gefilden. Da die Blüte durch anhaltende Kurztage ausgelöst wird, blühen die Pflanzen bei uns zur kalten Jahreszeit. Mit Verdunklungs- bzw. Lichtprogrammen können die Gärtner optimal steuern, zu welchem Zeitpunkt die Blüte erfolgen soll. Es handelt sich hier aber nicht um echte Blüten, sondern um Brakteen, genannt Hochblätter, die sich aufgrund des Licht-Dunkel-Reizes farbig einfärben. Während die Wildform eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen kann, sind die kultivierten Formen deutlich kleiner.

Wichtiger Nützlingseinsatz
Die Gärtnerinnen und Gärtner werden beim Gesunderhalten der Weihnachtssterne durch Nützlinge unterstützt. Sie können diese Nützlinge für ihre Pflanzenkulturen von spezialisierten Züchtern beziehen. Ein Beispiel für diese hervorragende Hilfe ist die Schlupfwespe (Encarsia formosa), die von der Weißen Fliege lebt, einem der bedeutendsten Schädlinge des Weihnachtssterns. Diese und andere biologischen Helfer spielen in den Weihnachtssternkulturen eine wichtige Rolle.

Zu Weihnachten und im Advent ein Muss!
Beliebt für die eigene Tischdekoration oder als Geschenk, die Weihnachtssterne haben nach wie vor eine hohe Symbolkraft. Regionale Produkte erlangen eine immer größere Bedetung, und jedes Jahr begeistert diese Zimmerpflanze zur Weihnachtszeit aufs Neue. Sie ist aus den Wohnzimmern nicht wegzudenken und für viele Verbraucher ein Muss.

Weitere Anfragen an: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer