Aktuelles

Landwirtschaftliche Bodennutzung in Schleswig-Holstein 2023: Winterraps weiterhin im Aufwind, Silomais vermehrt auch in Mischkultur

In Schleswig-Holstein sind im Jahr 2023 nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs­haupterhebung auf rund 651 400 Hektar (ha) Ackerfrüchte angebaut worden. Die Ackerfläche entspricht damit in etwa dem Wert des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

2022 wurden nach vorläufigen Ergebnissen auf rund 654.400 ha Ackerfrüchte angebaut. Foto: Pixabay

Die landwirtschaftlichen Betriebe weiteten angesichts der guten Aussaatbedingungen im Herbst die Fläche für Winterkulturen wieder etwas aus. Der Winter zeigte sich mild, mit ausreichenden Niederschlägen, jedoch führte die anhaltende Trockenheit im Mai/Juni zum Teil zur vorzeitigen Ernte von Wintergetreide als Ganzpflanzensilage.

Der Anbauumfang des Wintergetreides zur Körnergewinnung nahm verglichen mit dem Vorjahr um ein knappes Prozent zu. Während die Winterweizenfläche inkl. Dinkel um ein knappes Prozent auf 149 900 ha zurückging, nahm die Anbaufläche von Roggen und Wintermeng­getreide um gut drei Prozent auf rund 35 200 ha zu. Auch der Anbau von Wintergerste legte im Vergleich zu 2022 mit 71 400 ha um knapp fünf Prozent zu. Dahingegen konnte bei der Triticale eine Abnahme der Anbaufläche um knapp sieben Prozent auf nunmehr 8 600 ha fest­gestellt werden.

Die Anbaufläche des weiterhin stark nachgefragten Winterrapses belief sich auf 83 500 ha und konnte damit im zweiten Jahr in Folge eine deutliche Zunahme verzeichnen, in diesem Jahr um knapp zwölf Prozent.

Die verbesserten Aussaatbedingungen für das Wintergetreide im Herbst des Vorjahres gingen zu Lasten des Sommergetreideanbaus: So nahmen die Flächen von Sommerweizen auf 4 500 ha und die der Sommergerste auf 8 100 ha (jeweils um minus 41 Prozent) ab. Die An­baufläche des Hafers ging – nach starken Ausweitungen in den vorangegangenen Jahren – im zweiten Jahr in Folge zurück, auf jetzt 15 800 ha (minus 14 Prozent). Hülsenfrüchte zum Drusch wurden auf 13 800 ha ausgesät (minus fünf Prozent). Deren größter Flächenanteil entfiel auf die Ackerbohnen, ihr Anbauumfang wurde um knapp fünf Prozent auf 11 800 ha ausgeweitet. Der Anbau von Hackfrüchten, wie z. B. Kartoffeln und Zuckerrüben, verzeichnete einen Rück­gang um knapp vier Prozent auf 16 900 ha.

Der Silomais ist trotz einer Reduzierung um knapp vier Prozent auf 157 700 ha weiterhin die flächenstärkste Ackerkultur in Schleswig-Holstein. Aufgrund von Fördervorgaben wird Silomais in diesem Jahr auch verstärkt in Mischkultur, z. B. mit Sonnenblumen, angebaut. Diese Flächen zur Ganzpflanzenernte haben zum Vorjahr um 116 Prozent auf 11 300 ha zugenommen. Ge­treide zur Ganzpflanzenernte wurde ebenfalls ausgeweitet und wächst in diesem Jahr auf 10 900 ha, dies entspricht einem Zuwachs von 20 Prozent. Der Grasanbau auf dem Ackerland hingegen nahm mit 26 800 ha weniger Fläche ein als im Vorjahr (minus 8 Prozent), und auch die Brachflächen auf dem Ackerland gingen um acht Prozent auf 11 800 ha zurück.

Außerdem wurden auf dem Ackerland 8 400 ha Gartenbauerzeugnisse, wie z. B. Erdbeeren und Gemüse, angebaut. Dies entspricht einem Rückgang um knapp vier Prozent. Das Dauer­grünland bedeckte fast unverändert 320 300 ha der landwirtschaftlichen Nutzfläche, auf weite­ren ebenfalls nahezu stabilen 6 000 ha standen Dauerkulturen, wie Obst oder Baumschul­pflanzen.

pm Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein