Gehölzsichtung / ADR Rosenprüfung

Eine hohe Qualität von Gehölzen ist für Baumschuler und Endverbraucher von großer Bedeutung. Zu den relevanten Eigenschaften zählen dabei eine gute Winterhärte, hoher Zierwert sowie die Resistenz gegen Krankheiten. Zur Qualitätsprüfung sind auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene verschiedenen Prüfsysteme etabliert, an denen das Baumschulkompetenzzentrum in Ellerhoop maßgeblich beteiligt ist. Hierzu zählen:

Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung

Hier ist das Kompetenzzentrum einer von 14 bundesweiten Prüfstandorten, an dem gegenwärtig 3 Sortimente (Ilex, Mahonien, Wisterien) auf ihre Qualität geprüft werden. Die bundesweite Koordination des Arbeitskreises Bundesgehölzsichtung erfolgt durch Dr. Andreas Wrede, Landwirtschaftskammer (Kontaktdaten siehe unten).

Eurotrialsichtung

Im Rahmen der in Kooperation mit den zuständigen Stellen in Belgien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Irland und Österreich durchgeführten EUROTRIAL-Sichtung werden in Ellerhoop von der Landwirtschaftskammer gegenwärtig Sortimente aus 63 Hibiscus Sorten (in Deutschland nur in Ellerhoop) und über 30 Physocarpus-Sorten (in Deutschland nur in Ellerhoop und Weihenstephan) geprüft. Weitere deutsche Standorte dieser europaweiten Sichtung sind das Bundessortenamt in Hannover und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung (ADR)

Für die ADR-Rosenprüfung ist das Kompetenzzentrum einer von 11 bundesdeutschen Prüfstandorten, an dem jährlich 50 Neuzüchtungen von Rosen aufgepflanzt werden, um diese für die Dauer von 3 Jahren zu prüfen.

Landesgehölzsichtung

Ohne weitere Kooperationen prüft die Landwirtschaftskammer im Kompetenzzentrum für Baumschule im Rahmen der Landesgehölzsichtung ein Sortiment aus Kirschlorbeer, ergänzt um einige Sorten des portugiesischen Lorbeer (Prunus lusitanica), Liguster-Sorten und Säulenäpfeln auf ihre Qualitätseigenschaften.
Ein besonderes Augenmerk der Prüfung des Kirschlorbeer-Sortiments, dass aus 43 Sorten besteht, ist die Ermittlung der unterschiedlichen Sensitivität der Sorten gegenüber Natrium im Gießwasser. Bei vielen Kirschlorbeer-Sorten führt Natrium zu sehr unschönen Blattrandnekrosen, die den Zierwert und damit auch Verkaufswert der Pflanzen stark vermindert.

Außerdem wird im Rahmen der Landesgehölzsichtung das Ausbreitungspotential von über 50 Sorten des Sommerflieders (Buddleja davidii) geprüft, der von vielen behördlichen Stellen als invasive Gehölzart eingestuft wird. Hier sollen Sorten identifiziert werden, die bei einem hohen Zierwert ein möglichst geringes Ausbreitungspotential, sprich Invasivität, aufweisen.

Klimawandel und Gehölzsortimente der Zukunft

In Absprache mit dem „Netzwerk Zukunftsbäume“, in dem mehrere Versuchsansteller aus allen Gegenden  Deutschlands zusammenarbeiten, sowie in Kooperation mit Städten wie z.B.  Heide und Hamburg, werden seit 2009 Gehölzsortimente dahingehend geprüft, wie sie sich in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels für die Verwendung am Endstandort Stadt und Straße eignen, aber auch im ländlichen Raum und in den Gärten der Verbraucher. 

Weitere Infos zum Downloaden:

Das Netzwerk Zukunftsbäume:


Ansprechpartner

  • Dr. Andreas Wrede

    Leiter des Fachbereichs

    Thiensen 16
    25373 Ellerhoop

    Tel. +49 4120 7068-151 Mobil
    Fax +49 4120 7068-101
    awrede@lksh.de

    Versuchwesen Gartenbau, Baumschule